Darum gehts
US-Präsident Donald Trump will Mineralien-Deal mit der Ukraine
Spannungen zwischen dem US-Präsidenten und Wolodimir Selenski
Berichte: Chinesische Kämpfer an der Front
Oster-Feuerpause? Russland führt laut Selenski Hunderte Angriffe durch
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (47) zitiert auf der Plattform X aus einem Bericht seines Armeechefs Alexander Sirski (59). «An verschiedenen Frontlinien gab es bereits 59 Fälle russischen Beschusses und fünf Angriffe russischer Einheiten», schreibt er. So habe es in Donezk drei Kampfeinsätze gegeben – in Richtung Pokrowsk und Nowopawlika. Einen weiteren Kampfeinsatz habe es bei Stepowe in Richtung Saporischschja. «Der Feind führte Dutzende von Drohnenangriffen durch», ergänzt Selenski. Auch in der russischen Region Kursk sollen russische Streitkräfte Artillerieangriffe durchgeführt und Drohnen eingesetzt haben.
Die ukrainischen «Krieger» würden auf die Angriffe so reagieren, «wie es der Feind verdient». Zwischen 18 Uhr am Samstag und Mitternacht kam es laut Selenski zu 387 Angriffen und 19 Angriffen durch russische Streitkräfte. Drohnen wurden von den Russen 290 Mal eingesetzt. Trotz der brüchigen Oster-Feuerpause bleibe das Angebot, den Waffenstillstand nach Mitternacht um 30 Tage zu verlängern, bestehen.
Brüchige Oster-Feuerpause in der Ukraine
Nach Moskaus Ankündigung einer Feuerpause zu Ostern hat Kiew eine Verlängerung um 30 Tage vorgeschlagen. In der Nacht beobachteten sich die Soldaten der beiden Kriegsparteien, um sofort auf eventuelle Verstösse gegen die Feuerpause zu reagieren. Beide Seiten warfen der jeweils anderen vor, wiederholt gegnerische Stellungen angegriffen zu haben.
Selenski: Weiter Kämpfe auf russischem Boden
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski spricht trotz der von Moskau angekündigten Feuerpause zum Osterfest von anhaltenden Kämpfen auf russischem Boden und von Artilleriebeschuss entlang der Front in der Ukraine. Gleichzeitig räumte Selenski ein: «In manchen Gebieten hat sich die Lage beruhigt.»
Die von Kreml-Chef Wladimir Putin überraschend angekündigte 30-stündige Feuerpause bezog sich auf die Front in der Ukraine. Selenski erklärte auf der Plattform X, in den russischen Grenzregionen Kursk und Belgorod – wo die Ukraine Vorstösse auf russischen Boden gemacht hat – werde weiter gekämpft. Dort gebe es auch weiter russische Angriffe. Er werde in der Nacht neue Informationen von der Front bekommen, schrieb Selenski. Die militärischen Angaben Kiews liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
In der Ukraine selbst sei die russische Artillerie an manchen Frontabschnitten weiter zu hören, schrieb Selenski. Auch russische Drohnen seien weiter im Einsatz. Das ukrainische Militär werde sich so verhalten, wie es von Russland vorgemacht werde. Die Ukraine sei weiterhin für eine bedingungslose 30 Tage währende Feuerpause, betonte er.
Selenski: «Reduzierung der Intensität und Brutalität der Angriffe»
Die von Putin angekündigte Waffenruhe zeige auch, wer schon immer für diesen Krieg verantwortlich sei. «In dem Moment, in dem Putin eine Reduzierung der Intensität und Brutalität der Angriffe befohlen hat, gingen die Kämpfe und das Töten zurück. Der einzige Grund dieses Kriegs und seiner Verlängerung liegt in Russland», schrieb Selenski.
Putin hatte am Nachmittag überraschend eine Feuerpause angekündigt. Das 30-stündige Schweigen der Waffen soll bis Mitternacht (Ortszeit) am Ostersonntag dauern.
Selenski ist zu Waffenruhe bereit
Ukraine-Präsident Wolodimir Selenski (47) ist bereit, sich dem Waffenstillstand von Russland anzuschliessen. Man werde symmetrisch auf die Aktionen von Russland reagieren. «Schweigen als Antwort auf Schweigen, Schläge nur zur Verteidigung», wird der ukrainische Präsident zitiert.
Darüber hinaus schlägt Selenski vor, den Waffenstillstand über Ostern hinaus zu verlängern. «Falls die vollständige Feuerpause tatsächlich hält, schlägt die Ukraine eine Verlängerung über den 20. April hinaus vor», schrieb der Ukrainer auf X. «30 Tage würden dem Frieden eine Chance geben.»
Gleichzeitig betonte der 47-Jährige aber, dass die russischen Angriffe im Osten der Ukraine weiterhin andauern.
«Russen feuern weiterhin in alle Richtungen»
Auf Telegram meldet sich Andrii Kovalenko, Leiter des ukrainischen Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation, zu Wort. «Die Russen feuern weiterhin in alle Richtungen, wie sie es zuvor getan haben», schreibt Kovalenko. Dies, obwohl Putin zuvor eine ab 17.00 Uhr (MESZ) geltende Waffenruhe angekündigt hatte. Die Russen seien «vor allem im Osten» extrem aktiv, so der Ukrainer.
Ukraines Aussenminister traut Putin nicht
Der ukrainische Aussenminister Andrij Sybiha (50) hat sich wie auch Präsident Wolodimir Selenski (47) kritisch zu der von Moskau angekündigten 30-stündigen Feuerpause zu Ostern geäussert.
Er erinnerte in einem Beitrag auf der Plattform X daran, dass die Ukraine bei Friedenssondierungen Anfang März in Dschidda dem US-Vorschlag einer 30-tägigen Feuerpause zugestimmt habe. Allerdings habe Russland abgelehnt und stattdessen eine Reihe von Vorbedingungen gestellt.
Selenski reagiert skeptisch auf Putins Oster-Feuerpause
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (47) hat sich skeptisch zu der von Kremlchef Wladimir Putin überraschend angekündigten einseitigen Feuerpause zu Ostern geäussert. «Was den neuen Versuch Putins betrifft, mit Menschenleben zu spielen, so erklingt gerade in vielen Teilen der Ukraine der Luftalarm», schrieb Selenski auf der Plattform X.
45 Minuten vor Inkrafttreten der Feuerpause seien russische Kampfdrohnen am Himmel über der Ukraine gesichtet worden. Die Flugabwehr der Ukraine habe bereits das Feuer eröffnet.
Putin verkündet Waffenruhe an Ostern
Für Ostern verkündet der russische Präsident Waldimir Putin (72) überraschend einen Waffenstillstand in der Ukraine. Dies aus «humanitären Gründen». Der Waffenstillstand werde vom Samstag, 17.00 Uhr (MESZ) bis am Sonntag um 23.00 Uhr gelten.
«Ich ordne an, dass alle militärischen Aktionen für diesen Zeitraum eingestellt werden», wird der Kremlchef zitiert. Man hoffe, dass die Ukraine «unserem Beispiel folgen wird».
«Die Reaktion der Ukraine wird zeigen, wie ernsthaft sie bereit und in der Lage ist, an Friedensgesprächen teilzunehmen», so Putin weiter. Kiew hat bisher noch nicht auf die Ankündigung reagiert.
Hat Waffenruhe mit Trumps Äusserungen zu tun?
Der russische Machthaber betont: «Gleichzeitig müssen unsere Truppen bereit sein, mögliche Verletzungen des Waffenstillstandes und Provokationen des Feindes, jede seiner aggressiven Aktionen, abzuwehren.»
Zuletzt hatte Washington den Druck auf die Kriegsparteien erhöht, der baldigen Aufnahme von Friedensgesprächen zuzustimmen. US-Präsident Donald Trump (78) hat klargemacht, dass er schnelle Fortschritte sehen will, damit der Krieg in der Ukraine schliesslich endet - andernfalls könnte seine Regierung ihre Bemühungen einstellen. Er wolle «sehr bald» eine Einigung sehen, sagte Trump im Weissen Haus.
Will Trump die Krim für Putin-Deal nutzen?
Für Verhandlungen mit Russland soll US-Präsident Donald Trump bereit sein, die ukrainische Halbinsel Krim Putin zu überlassen. Das berichtet «Bloomberg» und verweist auf anonyme Quellen aus dem Umfeld von Trump.
Bereits 2014 hatte Russland die ukrainische Halbinsel Krim annektiert. Die Ukraine und die meisten internationalen Beobachter stufen die Annexion als illegal ein. Das könnte sich mit Trump ändern.
Russische Drohnen greifen Charkiw und Saporischschja an
Die russischen Streitkräfte haben in der Nacht erneut die ostukrainische Grossstadt Charkiw mit Kampfdrohnen angegriffen. Die Attacken galten den Wohngebieten der Stadt, teilte Bürgermeister Ihor Terechow auf der Plattform Telegram mit. Nähere Angaben lagen zunächst nicht vor. Erst am Vortag war bei einem russischen Raketenangriff auf Charkiw ein Mann getötet worden. Mindestens 50 Menschen wurden dabei nach offiziellen Angaben verletzt.
Ein weiterer russischer Drohnenangriff in der Nacht galt der Grossstadt Saporischschja. Das teilte der regionale Militärverwalter Iwan Fjodorow auf Telegram mit. «Es ist ein Feuer ausgebrochen, die Rettungsdienste sind im Einsatz», schrieb er, ohne weitere Details zu nennen.