Auf einen Blick
- Biden erteilt der Ukraine die Erlaubnis, ATACMS-Raketen gegen russische Ziele einzusetzen
- Russland droht mit einer «nuklearen Antwort»
- Am Dienstag erfolgte der erste ATACMS-Raketenangriff in einer Grenzregion
- Erstmals setzte die Ukraine auch britische Storm Shadow-Raketen für Angriffe auf Russland ein
Jetzt beschiesst die Ukraine Russland auch mit Briten-Raketen
Die ukrainischen Streitkräfte haben zum ersten Mal britische Marschflugkörper des Typs Storm Shadow auf militärische Ziele in Russland abgefeuert. Das bestätigte ein mit der Angelegenheit vertrauter Insider «Bloomberg».
Grossbritannien hat dem Einsatz der Raketen als Reaktion auf die Stationierung nordkoreanischer Truppen in der russischen Region Kursk zugestimmt. Die britische Regierung betrachte diesen Schritt als Eskalation, so der Insider.
Der russische Telegramkanal «Rybar», dem gute Verbindungen zu Putins Truppen nachgesagt werden, berichtete, dass Trümmer von Storm Shadows in der russischen Region Kursk gefunden wurden und zwei Raketen über einem Schwarzmeerhafen in Jeisk in der südrussischen Region Krasnodar abgefangen wurden. Die Informationen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Kreml schliesst Einfrieren des Ukraine-Krieges aus
Der Kreml hat Spekulationen über ein mögliches Einfrieren des russisch-ukrainischen Krieges zurückgewiesen. «Der Präsident hat bereits davon gesprochen, dass ein Einfrieren dieses Konfliktes für uns keine Option ist», sagte Sprecher Dmitri Peskow in einem Pressegespräch im Hinblick auf Medienberichte zu verschiedenen Szenarien für ein Kriegsende entlang der aktuellen Frontlinie. Moskau wolle weiterhin seine Kriegsziele erreichen. Präsident Wladimir Putin habe dabei mehrfach seine Gesprächsbereitschaft erklärt.
Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski mit Blick auf die Überlegungen über Möglichkeiten zur Beendigung des Krieges zwar Gebietsabtretungen an Russland kategorisch ausgeschlossen. Er liess aber Raum für einen zeitweiligen Verlust der Kontrolle über Teile ukrainischen Staatsgebiets bis zu einem Zeitpunkt nach der Regierungszeit Putins.
Wegen möglichem Luftangriff: US-Botschaft in Kiew geschlossen
Die US-Botschaft in Kiew hat nach Angaben des amerikanischen Aussenministeriums Hinweise auf einen möglicherweise bevorstehenden schwerwiegenden Luftangriff am Mittwoch erhalten und bleibt geschlossen.
US-Bürger sollen sich darauf vorbereiten, für den Fall eines Luftalarms Schutzräume aufzusuchen, teilt die Konsularabteilung des US-Aussenministeriums auf der Online-Plattform X mit.
Putin will mit Trump über Waffenstillstand reden, aber...
Kremlchef Wladimir Putin soll offen für Gespräche mit dem designierten US-Präsident Donald Trump über einen Waffenstillstand in der Ukraine sein. Dies berichtet Reuters und beruft sich dabei auf fünf mit den Überlegungen des Kremls vertrauten Quellen.
Putin zeigt sich aber nur unter seinen eigenen Bedingungen bereit für einen Waffenstillstand. Heisst: Keine grösseren territorialen Zugeständnisse der besetzten Gebiete. Zudem besteht der russische Präsident darauf, dass Kiew seine Nato-Beitrittsambitionen aufgibt. Es ist fraglich, ob die Ukraine solchen Zugeständnissen zustimmt. In der Vergangenheit hatten Selenski sowie der Westen weitreichende Forderungen Russlands abgelehnt.
Deutscher Staatsbürger in Russland wegen Sabotage-Vorwürfen festgenommen
In der russischen Region Kaliningrad ist russischen Medienberichten zufolge ein deutscher Staatsbürger wegen Sabotage-Vorwürfen festgenommen worden. Der 1967 geborene Deutsche sei im März an der Explosion an einer Gasverteilerstation in Kaliningrad beteiligt gewesen, meldeten russische Nachrichtenagenturen am Mittwoch unter Berufung auf eine Erklärung des Geheimdienstes FSB. Der Deutsche sei aus Polen nach Russland zurückgekehrt, um «Sabotage-Akte» an der örtlichen Energieinfrastruktur zu organisieren.
Selenski lässt Raum für zeitweise Gebietsabtretungen
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat Raum für eine zeitweilige russische Kontrolle über ukrainische Gebiete gelassen. «Vielleicht muss die Ukraine jemanden in Moskau überleben, um ihre Ziele zu erreichen und das gesamte Staatsgebiet wieder herzustellen», sagte Selenski mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin (72) im Parlament. Dort stellte er einen Plan vor, wie sein Land dem russischen Druck besser standhalten kann.
In internationalen Medien wird seit längerer Zeit darüber spekuliert, dass der Krieg in der Ukraine entlang der Frontlinie eingefroren werden könnte, ohne dass Kiew juristisch Gebiete an Russland abtritt. Dennoch lehnte Selenski formaljuristische Gebietsabtretungen kategorisch ab. «Wir verzichten nicht auf die Rechte der Ukraine auf ihr Territorium», unterstrich der Staatschef.
Selenski: Werden Krieg ohne US-Unterstützung verlieren
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski räumte in einem Interview des US-Senders Fox News ein, dass die Ukraine den Krieg verlieren könne, wenn die bisherige massive Unterstützung der USA beim Amtsantritt von Donald Trump im Weissen Haus versiege. «Wenn sie (die Hilfe) beenden, glaube ich, werden wir verlieren», sagte Selenski. Aber dennoch werde die Ukraine den Kampf fortsetzen. Die Ukraine habe zwar ihre eigene Rüstungsindustrie, doch genüge deren Produktion nicht. «Es wird nicht genug sein, um zu überleben.»
Die Ukraine befürchtet, dass Trump – wie im Wahlkampf angekündigt – die bisherige militärische Unterstützung der USA zurückfahren oder ganz einstellen könnte. Dennoch hoffe er, dass Trump den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einer Beendigung des Kriegs bewegen könnte. «Es wird nicht einfach sein, aber mit allem, was den USA zur Verfügung steht, kann er das», sagte Selenski. «Er ist stärker, die USA sind stärker, die Wirtschaft ist stärker, und die USA haben grossen Einfluss», begründete er seine Überzeugung.
Bericht: Washington will jetzt auch Minen an Kiew liefern
Nach der Freigabe an Kiew zum Einsatz von weitreichenden Waffen gegen Ziele in Russland hat US-Präsident Joe Biden nach einem Medienbericht nun auch die Lieferung von Schützenminen an die Ukraine angeordnet. Biden sei damit von seiner bisherigen Position abgerückt, um der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Armee zu helfen, berichtet die «Washington Post» unter Berufung auf ranghohe Vertreter der US-Regierung.
Grund für die Meinungsänderung im Weissen Haus sei das stetige Vorrücken russischer Truppen im Donbass. Die Lieferung dieser Minen sei nach Meinung des Pentagon ein wirksames Mittel, um das Vordingen der russischen Einheiten zu verlangsamen.
Der Einsatz dieser Schützenminen, auch als Antipersonenminen bekannt, werde jedoch auf den Osten der Ukraine beschränkt. Zudem sollten spezielle Minen geliefert werden, die sich nach einer gewissen Zeit selbst zerstören oder deren Batterieladung zeitlich begrenzt sei. Nach dem Bericht der Zeitung haben ukrainische Militärs bereits zugesagt, diese Minen nicht in dicht besiedelten Gebieten auszulegen.
Das russische Militär hat am Rande der besetzten Gebiete in der Ukraine dichte Minenfelder ausgelegt und damit eine ukrainische Offensive zum Scheitern gebracht.
Der Einsatz von Minen ist international geächtet. Die 1999 in Kraft getretene sogenannte Ottawa-Konvention von 1999 verbietet Einsatz, Produktion und Weitergabe dieser heimtückischen Waffen, die auch lange Zeit nach Kampfhandlungen ihre Opfer vor allem unter der Zivilbevölkerung in den jeweiligen Regionen finden. Die Konvention wurde von 164 Staaten unterzeichnet und ratifiziert, nicht jedoch von Russland und den USA. Die Ukraine hat das Papier 2005 ratifiziert.
Nach Einsatz von US-Waffen: Russlands Ex-Präsident Medwedew droht mit Massenvernichtungswaffen
Nachdem die Ukraine erstmals mit US-Raketen russisches Territorium beschossen hat, droht der ehemalige russische Präsident Dimitri Medwedew (59) der Nato mit einer Reaktion. «Russlands neue Doktrin besagt, dass Nato-Raketen, die auf unser Gebiet abgefeuert werden, als Angriff der Nato auf Russland gesehen werden können. Russland könnte mit Massenvernichtungswaffen auf Kiew zurückschlagen – oder auch Nato-Einrichtungen angreifen, wo immer diese sich befinden.» Das bedeute «den Dritten Weltkrieg», so Medwedew.
Russischer Aussenminister Lawrow lobt Olaf Scholz
Bei einer Rede beim G20-Gipfel in Rio lobte der russische Aussenminister Sergej Lawrow den Entscheid von Bundeskanzler Olaf Scholz, die Ukraine nicht mit Taurus-Marschflugkörpern zu beliefern.
Bereits seit Monaten bittet die Ukraine Deutschland um diese Langstreckenraketen. Diese könnten bis zu 500 Kilometer zurücklegen und verfügen über eine wahnsinnige Zerstörungskraft.
Dass Deutschland nicht auf die Bitte eingeht, ist für Russland von Vorteil, da diese Raketen bis tief in die russischen Territorien reichen würden.
Lawrow erklärt in seiner Rede, dass Scholz «die richtige Position» einnehme, auch wenn das andere Parteien, wie die Grünen, anders sähen.