Krieg gegen IS
USA beliefern Kurden in Syrien mit Waffen

Kurdische Kämpfer in Nordsyrien haben Gewehre und Fahrzeuge aus den Vereinigten Staaten erhalten. Ganz zum Unmut der Türkei.
Publiziert: 31.05.2017 um 00:50 Uhr
|
Aktualisiert: 12.09.2018 um 02:30 Uhr
Kämpfer Syrischen Demokratischen Kräfte in Tabqa, Syria.
Foto: Uncredited

Die USA haben mit der Lieferung kleiner Waffen an kurdische Verbündete begonnen, die im Norden Syriens gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) kämpfen. Ein Pentagon-Sprecher sagte die Waffen seien an die Rebellenallianz Syrische Demokratische Kräfte, SDF, geliefert worden.

Es habe sich dabei um Fahrzeuge und kleine Waffen gehandelt. Dazu zählten Gewehre vom Typ AK-47 und kleinkalibrige Maschinengewehre. US-Präsident Donald Trump hatte Anfang Mai Waffenlieferungen an die kurdische YPG-Miliz genehmigt und damit scharfe Kritik aus der Türkei ausgelöst.

Washington schätzt die YPG-Miliz als schlagkräftigen Verbündeten im Kampf gegen die IS-Terrormiliz ein. Die Türkei dagegen betrachtet die YPG wegen ihrer engen Verbindungen zur verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) als Terrororganisation. Sie fürchtet, dass Waffenlieferungen an die YPG in den Händen der PKK landen.

Eine von den USA unterstützte Syrisch-arabische Kampfeinheit rückte am Dienstag nach übereinstimmenden Angaben näher an die IS-Hochburg Raka in Nordsyrien heran. Ein Sprecher der sogenannten Syrischen Elitekräfte, Mohammed Chaled Schaker sagte, seine Einheit befinde sich nur 400 Meter vom Vorort Al-Mischleb entfernt.

Schaker sagte, seine Truppe gehöre nicht zur SDF, sondern sei eine «unabhängige Gruppe innerhalb der internationalen Koalition". Sie kooperiere und koordiniere sich im Zuge der Offensive auf Raka mit der Rebellen-Allianz.

Luftangriffe der US-geführten Anti-IS-Koalition

Die von der Koalition unterstützte SDF hatte im November ihre Offensive zur Rückeroberung von Raka begonnen. Von einem Sturm auf die Stadt sind die Kämpfer aber noch weit entfernt: Zwar haben sie sich von Norden bis auf drei Kilometer der Stadt genähert, im Westen beträgt die Entfernung aber noch 25 Kilometer.

Laut Rami Abdel Rahman von der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte waren dem Vormarsch schwere Luftangriffe der US-geführten Anti-IS-Koalition vorausgegangen.

Die in Grossbritannien ansässige Beobachtungsstelle stützt sich auf ein Netzwerk von Aktivisten vor Ort. Ihre Angaben können von unabhängiger Seite nur schwer überprüft werden. (SDA)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?