42 Beamte seien bei den Krawallen verletzt worden, teilte Innenminister Daniel Palacios am Mittwoch mit. 40 Verdächtige wurden demnach festgenommen. In der Hauptstadt Bogotá und der Metropole Cali seien zudem zahlreiche Autos und Busse angegriffen und mehrere Bushaltestellen verwüstet worden. Präsident Iván Duque verurteilte die «Vandalen-Akte» auf Twitter.
Rund 50 000 Kolumbianer waren der Zeitung «El Tiempo» zufolge in verschiedenen Städten des südamerikanischen Landes auf die Strasse gegangen. Die Demonstranten liessen sich auch von einem gerichtlichen Verbot und der Corona-Pandemie nicht davon abbringen, gegen die geplante Steuerreform der Regierung zu protestieren.
Die Regierung will unter anderem die steuerlichen Freibeträge senken, die Einkommenssteuer für bestimmte Gruppen erhöhen und die Befreiung von der Mehrwertsteuer für eine Reihe von Waren und Dienstleistungen abschaffen. Damit sollen die von der Corona-Krise verursachten Defizite im Staatshaushalt ausgeglichen werden.
Kolumbien erlebt derzeit eine der schwierigsten Phasen seit Beginn der Corona-Krise: Am Mittwoch wurden 19 745 neue Corona-Fälle registriert. Zudem meldeten die Gesundheitsbehörden 490 Toten im Zusammenhang mit Covid-19 - der höchste Wert seit Beginn der Pandemie.
(SDA)