Die Demonstranten mit albanischen, deutschen und amerikanischen Fahnen forderten vor allem, dass es keinen Gebietstausch zwischen Serbien und dem Kosovo geben dürfe. Eine solche Lösung hatten Thaci und sein serbischer Amtskollege Aleksandar Vucic überlegt.
Das fast nur noch von Albanern bewohnte Kosovo war vor zehn Jahren von Serbien abgefallen und ist heute von über 110 Ländern völkerrechtlich anerkannt. Serbien will seine frühere Provinz wieder zurückhaben. Eine Aussöhnung mit dem Kosovo ist für den EU-Kandidaten Serbien die zentrale Bedingung für die weitere Annäherung an Brüssel.
Thaci selbst erschien am Samstag überraschend an der umstrittenen Talsperre Gazivoda in Nordkosovo, wo eine lokale serbische Mehrheit wohnt. Sein Besuch wurde von Spezialpolizei gesichert. Als Reaktion setzte der Nachbar Serbien seine Armee und Polizei in höchste Alarmbereitschaft. Thaci zog nach einer Viertelstunde wieder ab und kehrte in Gebiete zurück, wo ausschliesslich Albanern wohnen.