Korruptionsvorwurf
Russischer Vize-Verteidigungsminister festgenommen

Russlands Vize-Verteidigungsminister Timur Iwanow wurde festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, von der Vergabe von Bauaufträgen in der von Russland besetzten ukrainischen Stadt Mariupol profitiert zu haben.
Publiziert: 24.04.2024 um 02:02 Uhr
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Aktualisiert: 24.04.2024 um 07:45 Uhr
Russlands Vize-Verteidigungsminister Timur Iwanow (mit Brille) im August 2023 in Donezk.
Foto: IMAGO/SNA

In Russland ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft Vize-Verteidigungsminister Timur Iwanow (48) wegen Korruptionsvorwürfen festgenommen worden. Iwanow werde vorgeworfen, «eine Straftat nach Abschnitt 6 des Artikels 290 des Strafgesetzbuches (Bestechlichkeit) begangen zu haben», erklärte das russische Ermittlungskomitee am Dienstag.

Korruptionsvorwürfe gegen Iwanow hatte bereits im Jahr 2022 die Anti-Korruptionsstiftung des im Februar verstorbenen Oppositionspolitikers Alexei Nawalny (†47) erhoben.

Putin wurde informiert

Nach Angaben russischer Staatsmedien wurde Präsident Wladimir Putin über die Festnahme Iwanows informiert. Das Ermittlungskomitee machte keine näheren Angaben zu den Vorwürfen. Die Iwanow zur Last gelegten Straftatbestände können mit einer hohen Geldstrafe oder mit mehr als zehn Jahren Gefängnis bestraft werden.

Iwanow ist im russischen Verteidigungsministerium der oberste Verantwortliche für den Bau militärischer Einrichtungen. Er steht auf einer Sanktionsliste der EU.

Laut den Recherchen von Nawalnys Anti-Korruptionsstiftung profitierte Iwanow persönlich von der Vergabe von Bauaufträgen in der von Russland besetzten ukrainischen Stadt Mariupol. Zudem soll Iwanow sich von seiner Frau scheiden haben lassen, um ihr die Umgehung von EU-Sanktionen zu ermöglichen. (AFP/mam)

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