Korruptionsaffäre um spanischen Ex-König
Ehemalige Geliebte belastet Juan Carlos

Spaniens ehemaliger König Juan Carlos (80) ist unter Druck: Auf Tonaufzeichnungen ist zu hören, wie seine Ex-Geliebte ihm vorwirft, illegale Provisionen kassiert zu haben. Die Justiz ermittelt.
Publiziert: 21.07.2018 um 09:33 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 17:25 Uhr
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Spaniens Ex-König Juan Carlos (80) soll in eine Korruptionsaffäre verwickelt sein.
Foto: Imago

Er war fast 40 Jahre lang König von Spanien: Juan Carlos I. (80). Nun ermittelt die Justiz des eigenen Landes gegen ihn. Medienberichten zufolge wurden Ermittlungen wegen einer Korruptionsaffäre eingeleitet.

Das belastende Dokument: Tonaufzeichnungen aus dem Jahre 2015, die von zwei spanischen Digitalzeitungen veröffentlicht wurden.

In den Tonaufzeichnungen ist eine Frauenstimme zu hören, die Juan Carlos unter anderem vorwirft, illegale Provisionen in zweistelliger Millionenhöhe kassiert zu haben. Die Frau behauptet zudem, Juan Carlos habe sie als Strohfrau benutzt, um Geld und Vermögen am spanischen Fiskus vorbeizuschleusen. 

Bei der Frau in den Tonaufnahmen handelt es sich um Juan Carlos Ex-Geliebte Corinna zu Sayn-Wittgenstein, wie die «Welt» schreibt. Sayn-Wittgenstein ist eine angeheiratete deutsche Adelige.

Drohungen gegen Kinder

Sayn-Wittgenstein beklagt sich in den Aufnahmen auch beim früheren Polizeioffizier José Manuel Villarejo, dass der spanische Geheimdienst (CNI) sie und ihre Kinder massiv bedrohe. Derweil bat CNI-Chef Félix Sanz Roldán das Parlament um die Möglichkeit einer Stellungnahme. Die entsprechende Anhörung soll ebenfalls am Donnerstag stattfinden.

Der Nationale Staatsgerichtshof in Spaniens Hauptstadt Madrid hat für Donnerstag auch Ex-Polizeioffizier Villarejo zu einer Anhörung vorgeladen. Dies berichteten verschiedene Medien, darunter «El País», am Freitag unter Berufung auf einen Sprecher der spanischen Justiz.

Juan Carlos, Vater des seit 2014 amtierenden Königs Felipe VI., und das Königshaus gaben bis Freitag keine Stellungnahme ab. Die Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez teilte in einer ersten Reaktion mit, sie respektiere die Entscheidung des Gerichts. Eine Einschätzung wolle man aber noch nicht abgeben. «Wir wollen Schritt für Schritt gehen», sagte Sprecherin Isabel Celaá.

Nicht der erste Skandal

Ist an den Korruptionsvorwürfen gegen den Ex-Monarchen etwas Wahres dran, wäre es nicht der erste Skandal im spanischen Königshaus. 2017 wurde Iñaki Urdangarin, Ehemann von Juan Carlos' Tochter Cristina, wegen einer Finanzaffäre zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren und drei Monaten verurteilt. (SDA/nl)

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