Korruption um Katar-WM
Vizepräsidentin des EU-Parlaments Eva Kaili verhaftet

Die EU-Parlamentarierin Eva Kaili aus Griechenland ist in Brüssel festgenommen worden. Gegen sie wird wegen Korruption und Geldwäsche ermittelt. Es soll ausgerechnet um Schmiergelder im Zusammenhang mit der WM gehen.
Publiziert: 09.12.2022 um 22:15 Uhr
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Aktualisiert: 10.12.2022 um 14:29 Uhr
Eva Kaili, Vizepräsidentin des EU-Parlaments, ist im Rahmen von Korruptionsermittlungen festgenommen worden.
Foto: Shutterstock

Im Zuge der Ermittlungen wegen mutmasslicher Korruption ist nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP die griechische Abgeordnete und Vizepräsidentin des EU-Parlaments Eva Kaili (44) festgenommen worden. Kaili sei am Freitagabend in Brüssel festgenommen worden und werde nun von der Polizei befragt, verlautete aus mit dem Fall vertrauten Kreisen. Zuvor hatte es im Zuge der Ermittlungen bereits vier Festnahmen in der belgischen Hauptstadt gegeben.

Gemäss Medienberichten ist Katar in die Korruptionsaffäre verwickelt. Dabei seien Bestechungsgelder im Zusammenhang mit der Fussball-Weltmeisterschaft geflossen. Offiziell bestätigt von den zuständigen Behörden ist diese Information nicht.

In Athen gab die sozialistische Partei Griechenlands (Pasok), deren Mitglied die festgenommene Kaili ist, am Freitagabend bekannt, dass die Politikerin «aus der Partei ausgeschlossen» worden sei.

Bestechungsgeld für Katar-WM

Unter den vier zuvor Festgenommenen ist ein parlamentarischer Mitarbeiter der sozialdemokratischen Fraktion im Europaparlament (S&D), der zudem der Lebensgefährte von Parlaments-Vize Kaili ist. Zudem wurden der ehemalige sozialdemokratische Europaabgeordnete Pier Antonio Panzeri aus Italien, der Chef einer Nichtregierungsorganisation und ein Gewerkschaftsführer festgenommen, beide ebenfalls italienische Staatsbürger.

Insgesamt fanden der belgischen Bundesstaatsanwaltschaft zufolge am Freitag 16 Durchsuchungen in Brüssel statt, einem der Arbeitsorte des Europäischen Parlaments. Dabei habe die Polizei Datenträger und Mobiltelefone sowie Bargeld in Höhe von rund 600'000 Euro beschlagnahmt.

Ermittelt wird demnach wegen «bandenmässiger Korruption und Geldwäsche». Die Bundesstaatsanwaltschaft ist in Belgien für die Verfolgung von organisierter Kriminalität und Terrorismus zuständig.

Bei den von einem Untersuchungsrichter in Brüssel geleiteten Ermittlungen geht es der Behörde zufolge um mutmassliche Bemühungen eines Golfstaats, «die wirtschaftlichen und politischen Entscheidungen des Europäischen Parlaments zu beeinflussen, indem er beträchtliche Geldsummen zahlt oder bedeutende Geschenke macht». (AFP/SDA)

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