Kontaktpersonen bei der Terror-Miliz
IS beriet Attentäter von Würzburg und Ansbach

Sie sollen sich Rat beim IS geholt haben: Die Attentäter von Ansbach und Würzbach hatten offenbar Kontakt mit der Terror-Miliz. Das bestätigen Chat-Protokolle.
Publiziert: 05.08.2016 um 13:13 Uhr
|
Aktualisiert: 12.10.2018 um 16:21 Uhr
Bei dem aus Syrien stammenden Ansbacher Attentäter Mohammad Daleel von Ansbach gehen die Behörden davon aus, dass sein Tod am 24. Juli ein Unfall war. Der aus Afghanistan stammende Attentäter von Würzburg hingegen, Riaz A. (17), attackierte am 18. Juli mehrere Menschen in einem Regionalzug mit einer Axt und einem Messer und verletzte sie schwer. Er war sich seines Todes bewusst.
Foto: AFP Foto

Die Attentäter von Ansbach und Würzburg hatten offenbar mehrfach Kontakt zum IS. Das zeigen Chat-Protokolle und mehrere Telefonnummern, die unter anderem in Saudi-Arabien registriert sind. Dies berichtet «Spiegel Online» heute.

Riaz A. (17), der Attentäter von Würzburg, hatte am 18. Juli mehrere Menschen in einem Regionalzug mit einer Axt und einem Messer schwer verletzt.

Kein Auto-Attentat wegen fehlendem Führerausweis?

In den Chats zuvor hatte ein IS-Kontaktmann dem Attentäter vorgeschlagen, mit einem Auto in eine Menschenmenge zu fahren.

Dieser habe dies mit der Begründung abgelehnt, keinen Führerschein zu besitzen, schreibt «Spiegel Online». Stattdessen habe er angekündigt, er werde er in einen Zug steigen und die erstbesten Fahrgäste angreifen.

Ansbach-Attentat ein Unfall

Bei dem aus Syrien stammenden Ansbacher Attentäter Mohammad Daleel gehen die Behörden davon aus, dass sein Tod am 24. Juli ein Unfall war.

Er habe vermutlich den Rucksack inklusive Sprengstoff  – womit er schliesslich 15 Menschen verletzte – in einer Menschenansammlung des Festivals abstellen und aus der Ferne zünden wollen. Kurz vor dem Anschlag habe sein Chatkontakt ihn aufgefordert, die Detonation zu filmen und dem IS zu schicken.

In den Chats ist die Rede davon, dass Daleel danach weitere Anschläge verüben sollte.(stj)

Terror-Miliz: Täter war «Soldat des Islamischen Staates»

Der Attentäter von Ansbach war dem IS-Sprachrohr Amak zufolge ein «Soldat des Islamischen Staates». Das teilte Amak am Montag im Internet mit. Der Attentäter sei Aufrufen gefolgt, Länder anzugreifen, die an der Allianz zur Bekämpfung des IS beteiligt seien.

Kurz zuvor hatte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann bei einer Pressekonferenz (Bild) erklärt, der Attentäter habe in einem Video seine Zugehörigkeit zum so genannten Islamischen Staat (IS) bekannt und den Anschlag als Vergeltung für die Tötung von Muslimen bezeichnet.

Der Täter hinter dem Bombenanschlag von Ansbach reiste am 3. Juli 2014 erstmals nach Deutschland ein, erklärt Bayerns Innenminister Herrmann. Ein Abschiebungsantrag verzögerte sich wegen psychischer Labilität des Syrers. Er war deshalb zwischenzeitlich auch in einer Klinik zur Behandlung.

Bei der Durchsuchung der Asylunterkunft wurden Benzin, Salzsäure, Alkoholreiniger, Lötkolben, Drähte und Kieselsteine gefunden, sagt die Polizei.

Die Fülle von weiterer Materialien gefunden worden, die zum Bau weiterer Bomben geeignet gewesen wären, darunter Lötkolben und Batterien, sagte Herrmann. Der Sprengsatz, mit dem sich der Attentäter in die Luft sprengte, enthielt viele Metallteile und scharfkantige Bleche, um so möglichst viele Menschen zu verletzen.

Auf dem Handy des Attentäters wurde ein Bekennervideo gefunden: Er habe «Deutsche töten wollen, weil sie sich dem Islam in den Weg stellen und Muslime töten.» Der Flüchtling beziehe sich auf Abu Bakr al-Baghdadi, den Anführer der Terrormiliz «Islamischer Staat».

Aufgrund des Videos sehen es die Ermittler als erwiesen, dass es sich um einen Anschlag mit islamistischem Hintergrund handelt.

Der deutsche Bundesinnenminister Thomas de Maizière kündigte als unmittelbare Reaktion an, die Polizeipräsenz im öffentlichen Raum nochmals zu erhöhen. Direkt an die Bevölkerung wendet er sich mit den Worten: «Jeder dieser Fälle ist einer zu viel. Trotzdem ist Besonnenheit gerade in der aktuellen Lage eine wichtige Tugend.»

Der Attentäter von Ansbach war dem IS-Sprachrohr Amak zufolge ein «Soldat des Islamischen Staates». Das teilte Amak am Montag im Internet mit. Der Attentäter sei Aufrufen gefolgt, Länder anzugreifen, die an der Allianz zur Bekämpfung des IS beteiligt seien.

Kurz zuvor hatte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann bei einer Pressekonferenz (Bild) erklärt, der Attentäter habe in einem Video seine Zugehörigkeit zum so genannten Islamischen Staat (IS) bekannt und den Anschlag als Vergeltung für die Tötung von Muslimen bezeichnet.

Der Täter hinter dem Bombenanschlag von Ansbach reiste am 3. Juli 2014 erstmals nach Deutschland ein, erklärt Bayerns Innenminister Herrmann. Ein Abschiebungsantrag verzögerte sich wegen psychischer Labilität des Syrers. Er war deshalb zwischenzeitlich auch in einer Klinik zur Behandlung.

Bei der Durchsuchung der Asylunterkunft wurden Benzin, Salzsäure, Alkoholreiniger, Lötkolben, Drähte und Kieselsteine gefunden, sagt die Polizei.

Die Fülle von weiterer Materialien gefunden worden, die zum Bau weiterer Bomben geeignet gewesen wären, darunter Lötkolben und Batterien, sagte Herrmann. Der Sprengsatz, mit dem sich der Attentäter in die Luft sprengte, enthielt viele Metallteile und scharfkantige Bleche, um so möglichst viele Menschen zu verletzen.

Auf dem Handy des Attentäters wurde ein Bekennervideo gefunden: Er habe «Deutsche töten wollen, weil sie sich dem Islam in den Weg stellen und Muslime töten.» Der Flüchtling beziehe sich auf Abu Bakr al-Baghdadi, den Anführer der Terrormiliz «Islamischer Staat».

Aufgrund des Videos sehen es die Ermittler als erwiesen, dass es sich um einen Anschlag mit islamistischem Hintergrund handelt.

Der deutsche Bundesinnenminister Thomas de Maizière kündigte als unmittelbare Reaktion an, die Polizeipräsenz im öffentlichen Raum nochmals zu erhöhen. Direkt an die Bevölkerung wendet er sich mit den Worten: «Jeder dieser Fälle ist einer zu viel. Trotzdem ist Besonnenheit gerade in der aktuellen Lage eine wichtige Tugend.»

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?