Zwar zeichne sich bis zum Jahresende noch eine stabile Arbeitsmarktlage ab. Für das kommende Jahr rechnen die meisten von ihnen aber mit leicht steigenden Arbeitslosenzahlen, berichteten die Ökonomen deutscher Grossbanken in einer Umfrage der Nachrichtenagentur dpa.
Die Fachleute führen dies vor allem auf den starken Zustrom von Flüchtlingen zurück. Auch der Abgas-Skandal könnte den Arbeitsmarkt treffen, meinen einzelne Volkswirtschafter.
Nach Einschätzung von Analyst Rolf Schneider vom Versicherungskonzern Allianz dürften wegen der starken Binnennachfrage zwar weiterhin neue Arbeitsplätze entstehen. Dem stehe aber eine ungleich grössere Zahl von Zuwanderern gegenüber.
Neben Asylbewerbern werden aus seiner Ansicht auch verstärkt EU-Bürger aus Südosteuropa in Deutschland ihr Glück suchen. Wie stark die hohe Migrantenzahl in der Arbeitslosenstatistik ihren Niederschlag findet, hängt nach Auffassung der Volkswirte auch von der Dauer der Asylverfahren ab. Prognosen für 2016 seien daher schwierig.
Stefan Kipar von der Bank Bayern-LB sieht auch in der Abgas-Affäre ein gewisses Risiko für den deutschen Arbeitsmarkt. «Da hängt ein Haufen Jobs dran. Denn ich gehe davon aus, dass die vom Autoabsatz abhängigen deutschen Autozulieferer jetzt erst mal mit der Einstellung neuer Arbeitskräfte warten werden», schätzt Kipar.
Die Konjunkturprobleme in China bereiten ihm dagegen weniger Sorgen. «Bisher hat sich die Konjunkturschwäche in China nicht in einer schlechteren Auftragslage der deutschen Industrie niedergeschlagen.»