Machtwechsel im Kongo
Oppositioneller Tshisekedi gewinnt Präsidentenwahl

Kongo hat nach 17 Jahren einen neuen Präsident: Oppositionskandidat Félix Tshisekedi hat sich überraschend durchgesetzt.
Publiziert: 10.01.2019 um 04:38 Uhr
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Aktualisiert: 10.01.2019 um 04:56 Uhr
Der oppositionelle Kandidat Felix Tshisekedi hat die Präsidentschaftswahl in der Demokratischen Republik Kongo gewonnen. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/EPA/STEFAN KLEINOWITZ

Im Kongo hat der Oppositionskandidat Félix Tshisekedi überraschend die Präsidentenwahl gewonnen. Damit wird er den seit 17 Jahren mit harter Hand regierenden Joseph Kabila als Staatschef ablösen. Erkennt die unterlegene Seite ihre Niederlage an, wäre es der erste friedliche Machtwechsel im Kongo seit rund 50 Jahren.

Die Wahlkommission erklärte am Donnerstag in Kinshasa unter Berufung auf die vorläufigen Endergebnisse, Tshisekedi habe mehr als 7 Millionen der rund 18 Millionen abgegebenen Stimmen bekommen. Tshisekedi habe 38,57 Prozent der Stimmen erhalten, erklärte der Chef der nationale Wahlkommission Céni, Corneille Nangaa, am Donnerstag.

Auf dem zweiten Platz landete demnach mit über 6 Millionen Stimmen der zweite Oppositionskandidat Martin Fayulu. Der Kandidat der Regierungspartei, Emmanuel Ramazani Shadary, kam demnach nur auf gut 4 Millionen Stimmen. Für den Sieg bei der Präsidentenwahl vom 30. Dezember genügte eine einfache Mehrheit.

Präsident Kabila tritt mit zwei Jahren Verspätung ab

Die Veröffentlichung der Wahlergebnisse war ursprünglich für Sonntag geplant gewesen, wurde jedoch wegen logistischer Probleme verschoben. 39 Millionen Bürger waren bei der historischen Wahl zur Stimmabgabe aufgerufen gewesen.

Die Demokratische Republik Kongo ist eines der instabilsten Länder Afrikas. Seit dem Ende der belgischen Kolonialherrschaft 1960 gab es noch nie einen friedlichen Machtwechsel.

Die Präsidentschaftswahl hätte laut Verfassung eigentlich schon vor zwei Jahren stattfinden müssen. Da sich Präsident Kabila jedoch weigerte, wie vorgesehen nach zwei Amtszeiten abzutreten, wurden die Wahlen mehrfach verschoben. Proteste dagegen wurden blutig niedergeschlagen. (SDA)

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