Sie äusserte die Hoffnung auf die «Kraft für eine neue Ära der Konfliktprävention und der Verringerung der Instabilität». Dies sei besser als immer nur die Folgen von Konflikten bewältigen zu müssen, sagte die Sonderbotschafterin des Uno-Flüchtlingshilfswerks UNHCR.
Jolie beklagte die zu geringen Geldzahlungen der internationalen Gemeinschaft an das UNHCR. «Wenn es nicht einmal ein Minimum an Hilfe gibt, können die Flüchtlingsfamilien keine angemessene medizinische Behandlung bekommen, werden Frauen und Mädchen hilflos drohender sexueller Gewalt ausgesetzt.»
Viele Kinder könnten nicht zur Schule gehen, sagte Jolie. «Wir vergeuden die Chance, in Flüchtlinge zu investieren, damit sie sich qualifizieren und so ihrer Familie helfen können.»
Es war bereits Jolies dritter Besuch im Flüchtlingslager Domis im nordirakischen Kurdengebiet nach 2012 und 2016. In dem seit 2011 bestehenden Lager leben 40'000 syrische Bürgerkriegsflüchtlinge.
Am Samstag hatte Jolie die irakische Stadt Mossul besucht, ehemalige Hochburg der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Sie besichtigte die weitgehend zerstörte Altstadt, traf Vertriebene und führte Gespräche über den Wiederaufbau.
Es seien die schlimmsten Zerstörungen, die sie gesehen habe, seitdem sie mit dem UNHCR zusammenarbeite, so Jolie. «Die Menschen haben alles verloren, ihre Häuser wurden zerstört, sie sind bettelarm.»