Kaltblütiger Mord an einem Schweizer Auswanderer im kolumbianischen Trujillo. Philip Armin K.* (†61) hatte sich seit Jahren mit seiner einheimischen Frau im 18'000 Einwohner zählenden Ort niedergelassen, um Kaffee und andere Landwirtschaftsprodukte anzubauen. Die Bluttat ereignete sich am Donnerstag, dem 1. Dezember.
Unbekannte töteten den Schweizer mit einer Schusswaffe, zitiert die lokale Zeitung «Semana» den zuständigen Polizeiermittler. Das Opfer war gerade dabei, in einer Schule das Internet zu installieren. Er habe mit den Angreifern noch Worte ausgetauscht. Diese «feuerten wiederholt ihre Waffe ab und flohen auf einem Motorrad vom Tatort».
Die Polizei setzte eine Ermittlungsgruppe ein, um die Mörder zu finden. In einem Expat-Internetforum wird die Vermutung geäussert, dass das Opfer eine Avocado-Plantage in der Nähe scharf kritisierte. Der Anbau der Pflanze hätte K.'s eigene Farm für längere Zeit ohne Wasser gelassen.
«Toller, aufrichtiger Mensch»
Das Eidgenössische Department für auswärtige Angelegenheiten (EDA) bestätigt auf Anfrage von Blick: «Das EDA hat Kenntnis, dass ein Schweizer Bürger ein Opfer eines Tötungsdelikts wurde.» Die Schweizerische Botschaft stehe in Kontakt mit den zuständigen Behörden in Kolumbien und betreue die Angehörigen im Rahmen des konsularischen Schutzes.
K. sei ein «toller, aufrichtiger Mensch» gewesen, sagt ein Bekannter des Opfers zu Blick, der die Wintermonate jeweils in Kolumbien verbringt. K. habe «den Einheimischen mit Arbeit und Lohn geholfen». Laut der Zeitung «El Tiempo» galt K. als «zuvorkommender Mann, der mit einer Kolumbianerin eine Familie gegründet hatte». Etwa drei Stunden von der Millionenstadt Cali entfernt bauten sie Kaffee und andere Feldfrüchte an.
In lokalen Internetforen äusserten Menschen grosse Trauer. «Er war ein sehr freundlicher und grossartiger Mensch», schreibt jemand. «Er war ein sehr respektvoller Mann, mit dem ich viele Male sprechen konnte.» Eine andere Person schreibt: «Was für ein bedauerlicher Verlust. Ein grosser Mensch.» Ein «unwiederbringlicher Verlust», schreibt jemand anders. «Was für eine Schande.» (kes/chs)
* Name der Redaktion bekannt