Als Reaktion auf die Schliessung eines chinesischen Konsulats in Houston hat China seinerseits die USA aufgefordert, ihre diplomatische Vertretung in der südwestchinesischen Stadt Chengdu zu schliessen. Die Lizenz zum Betrieb der Auslandsvertretung wird entzogen, wie das Pekinger Aussenministerium am Freitag mitteilte.
Die Massnahmen Chinas seien «eine legitime und notwendige Reaktion auf die unvernünftigen Handlungen der USA», teilte das Ministerium weiter mit. «Die Verantwortung liegt vollständig bei den Vereinigten Staaten.»
China fordere die USA erneut auf, ihre Entscheidung zu korrigieren und so die Bedingungen für eine der Rückkehr der bilateralen Beziehungen zur Normalität zu schaffen. Bereits am Donnerstag drohte China mit einer «notwendigen Antwort».
«China hat unsere Geschäftsgeheimnisse gestohlen»
Der US-Aussenminister Mike Pompeo hat am Donnerstag gegenüber China den Ton verschärft: Angehörige muslimischer Minderheiten würden in «Konzentrationslagern» in der Region Xinjiang interniert. Pompeo hat in der Vergangenheit meist den Begriff «Internierungslager» verwendet, um die Lager zu beschreiben, in denen nach Schätzungen der US-Regierung eine Million Menschen inhaftiert sind.
In einer politischen Grundsatzrede zu den amerikanisch-chinesischen Beziehungen im kalifornischen Yorba Linda warf Pompeo China darüber hinaus unter anderem vor, «unser wertvolles geistiges Eigentum und unsere Geschäftsgeheimnisse» gestohlen zu haben und sich der «Sklavenarbeit» zu bedienen.
Im diplomatischen Geschäft folgt auf eine drastische Massnahme wie die Schliessung eines Konsulats oder die Ausweisung von Diplomaten allerdings meist eine ähnliche Gegenreaktion. Nun ist der Fall eingetroffen. Nebst Chengdu haben die USA weitere Konsulate in Guangzhou, Shanghai, Shenyang und Wuhan. (SDA/szm)
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