Wie brachte der Airbus-Bomber von Somalia den Sprengsatz an Bord des Daallo-Fliegers? Laut somalischen Ermittlern hatte der mutmassliche Terrorist Abdullahi Abdisalam Borleh (†55) Komplizen unter dem Flughafenpersonal. Ein gestern veröffentlichtes Überwachungsvideo vom Airport Mogadischu zeigt: Zwei Männer drücken dem Bomber ein Laptop in die Hand – nach der Sicherheitskontrolle. Die somalischen Ermittler vermuten: Im Gerät ist die Bombe versteckt. Einer der beiden mutmasslichen Komplizen trägt eine Jacke des Sicherheitsdienstes.
Die Bombe riss ein gut ein Meter grosses Loch in die Aussenwand des Jets. Dass Flug 3159 trotzdem landen konnte, grenzt an ein Wunder. Denn: Der Terrorist sass absichtlich in der Nähe der Treibstofftanks – und wollte diesen mit seiner Bombe offenbar in Brand setzten. Ziel des Terroristen sei es gewesen, «die Maschine zu zerstören und alle Passagiere zu töten», so Verkehrs- und Luftfahrtminister Ali Ahmed Jama. Die Kettenreaktion blieb aus. Der Bomber wurde durch das Loch ins Freie gesaugt – und blieb zum Glück das einzige Opfer seines Anschlag-Versuches.
Die Detonation passierte kurz nach dem Start – auf nur etwa 4000 Metern Höhe. Wäre die Bombe auf Reiseflughöhe explodiert, wäre der Jet abgestürzt, sagen somalische Ermittler zu «CNN».
Insgesamt wurden um die 20 Verdächtige verhaftet, so ein Regierungssprecher. Bisher hat sich keine Terror-Organisation zum missglückten Anschlag bekannt.
Zunächst wurde berichtet, die Bombe sei in einem Rollstuhl in den Jet geschmuggelt worden. (sac)