«In diesem Krieg gibt es keine Sieger und Besiegten», betonte er bei der zehnten und letzten FARC-Konferenz seit Gründung 1964 am Samstag in einer ländlichen Region zwischen den Departements Meta und Caquetá.
Es gilt bereits ein Waffenstillstand, minderjährige Kämpfer haben die Camps verlassen. Nach Unterzeichnung des Friedensvertrages mit der Regierung am 26. September, dem das Volk aber am 2. Oktober noch in einem Referendum zustimmen muss, sollen die rund 8000 Kämpfer die Waffen unter Beteiligung von 450 UNO-Beobachtern abgeben.
Londoño alias «Timochenko» warb für das geplante politische Projekt, für das in den 2012 auf Kuba begonnenen Verhandlungen mit der Regierung grosse Freiheiten und Garantien erreicht worden seien. Die Rebellen sehen sich als Verbündete der armen Landbevölkerung.
«Für die FARC und unser Volk wird die grösste Errungenschaft immer sein, dass wir nun Frieden gewonnen haben», betonte der FARC-Chef und dankte Kuba, Norwegen, Venezuela und Chile für deren Vermittlerrolle in den schwierigen Verhandlungen. Mindestens 13 Staats- und Regierungschefs sowie UN-Generalsekretär Ban Ki Moon werden zur Unterzeichnung des Abkommens erwartet. Nach einer Umfrage im Auftrag der Zeitung «El Tiempo» wollen 55,3 Prozent der Kolumbianer beim Referendum am 2. Oktober zustimmen, 38,3 Prozent lehnen es ab.
Umstritten ist eine Sonderjustiz, die für frühere Guerillakämpfer auch bei schweren Verbrechen nur eine Höchststrafe von acht Jahren Gefängnis vorsieht. Präsident Juan Manuel Santos warnt, dass bei einem Sieg des «No»-Lagers der bewaffnete Kampf weitergehen könnte.
Die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens - Volksarmee (FARC-EP) sind die grösste und älteste Guerillaorganisation Lateinamerikas. Die Ursprünge liegen im Bürgerkrieg zwischen der liberalen und konservativen Partei in Kolumbien in den 1950er Jahren. Später diente die Guerilla der Kommunistischen Partei als militärischer Arm.
Mit der Partei Unión Patriótica (UP) versuchte die FARC bereits ab 1984, in die Politik einzusteigen. Rechte Paramilitärs töteten aber Tausende Anhänger und Politiker der UP - das verschärfte wieder den Kampf und führte zu einer der blutigsten Konfliktphasen.