Kolumbien
Kolumbiens Regierung und ELN-Rebellen einigen sich auf Waffenruhe

Quito – Die kolumbianische Regierung und die letzte aktive Rebellengruppe des Landes haben sich kurz vor dem Besuch von Papst Franziskus auf eine Waffenruhe geeinigt. Die ELN-Guerilla und Präsident Juan Manuel Santos gaben am Montag die Einigung bekannt.
Publiziert: 04.09.2017 um 17:33 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2018 um 23:35 Uhr
Kolumbiens Regierungspräsident Juan Manuel Santos und die ELN-Guerilla haben angesichts des Papst-Besuchs Mitte dieser Woche eine Waffenruhe vereinbart.
Foto: KEYSTONE/EPA EFE/LEONARDO MUNOZ

Regierung und Rebellen hatten in der vergangenen Woche in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito Verhandlungen aufgenommen mit dem erklärten Ziel, anlässlich der Kolumbien-Reise des Papstes eine erste Waffenruhe zu vereinbaren. Laut Santos soll die Waffenruhe am 1. Oktober beginnen und bis zum 12. Januar des kommenden Jahres gelten.

Die ELN (Ejército de Liberación Nacional, deutsch: Nationale Befreiungsarmee) verpflichte sich, die Entführungen, Anschläge auf Pipelines und Angriffe gegen Zivilisten einzustellen. Später könnte die Waffenruhe verlängert werden.

Die ELN kämpft seit 1964 gegen die Regierung in Bogotá. Ursprünglich war sie von der kubanischen Revolution inspiriert und setzte sich für Bauernrechte ein. Heute zählt die Guerilla noch rund 1500 Kämpfer.

Papst Franziskus will das südamerikanische Land von Mittwoch bis Sonntag besuchen. Dabei soll der Prozess der Aussöhnung im Mittelpunkt stehen.

Im November 2016 hatte Bogotá ein historisches Friedensabkommen mit den Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (Farc), der grössten Rebellengruppe des Landes, geschlossen. Die UN-Beobachtermission für Kolumbien erklärte die Entwaffnung der Farc Ende Juni für abgeschlossen.

Bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften, linken Rebellen und rechten Paramilitärs kamen in Kolumbien seit Mitte der 1960er Jahre mehr als 220'000 Menschen ums Leben.

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