Betancur war von 1982 bis 1986 Präsident Kolumbiens und hatte sich während seiner Amtszeit für Friedensverhandlungen mit Rebellengruppen wie der Farc-Guerilla eingesetzt. Die Farc hatte ihren jahrzehntelangen Kampf gegen die Regierung schliesslich im Jahr 2016 nach einem Friedensabkommen beendet.
Kolumbiens Präsident Iván Duque würdigte den Verstorbenen als "grossen Freund" und "grossen Kolumbianer". Betancurs Vermächtnis in der Politik, in der Geschichte und in der Kultur Kolumbiens sei "ein Vorbild für alle zukünftigen Generationen", schrieb Duque im Kurzbotschaftendienst Twitter.
Betancur wurde zuletzt in einer Klinik in Bogotá wegen eines Nierenleidens behandelt. Das Spital teilte mit, der Ex-Präsident sei am frühen Freitagnachmittag verstorben. Vize-Präsidentin Marta Lucía Ramírez hatte Betancurs Tod allerdings schon am Vortag in einem Tweet verkündet, als Betancur noch lebte. Sie korrigierte den Fehler nach wenigen Minuten - viele kolumbianische Medien hatten die Falschmeldung aber schon verbreitet.