Ermordet, verstümmelt, verbrannt: So fand die portugiesische Polizei den leblosen Körper der Schweizerin Isabella A.* in ihrem Haus am 20. April vor. Die 62-Jährige aus Sementina TI lebte seit Jahren im Dorf Idanha-a-Nova im Osten des Landes. Vier Tage lang lag ihr Körper dort.
Was ist geschehen? Die portugiesischen Behörden haben den Partner der Frau festgenommen, berichtet das Portal «Tio.ch». Der 33-jährige Cvet P.* sei geständig. Der gebürtige Bulgare sei obdach- und arbeitslos und habe bei der Tessinerin öfter Unterschlupf gefunden. Zuvor wäre die Polizei immer wieder wegen häuslicher Gewalt ausgerückt, berichten lokale Medien.
Partner log die Nachbarn an
Der 33-Jährige hat die Frau in einem Nebengebäude umgebracht und anschliessend in Brand gesteckt, teilt die Polizei weiter mit. Als sich besorgte Nachbarn nach der 62-Jährigen erkundigten, antwortete der Partner, dass sie «ihre Töchter in der Schweiz besuchte». Die Anwohner liessen sich aber nicht täuschen – und holten die Polizei. Die weiteren Umstände müssen nun geklärt werden.
Familie A. in der Schweiz ist wegen des Mordes am Boden zerstört. Isabellas Tochter verabschiedet sich von ihr in einem Facebook-Post: «Vor acht Tagen hörte mein Herz für einen Moment auf zu schlagen, weil ein Teil von mir für immer mit dir gegangen ist», schreibt sie. Dabei erinnert sie sich an alle schönen Momente mit ihrer Mutter. A. hat in Portugal sehr naturverbunden gelebt, wie Fotos auf ihrem Facebook-Profil zeigen.
Tochter kann dem Mörder nicht verzeihen
Weiter beschreibt sie ihre widersprüchlichen Gefühle gegenüber dem Täter: «Ich habe einen unbeschreiblichen und so tiefen Hass auf dieses Wesen. Ein Gefühl, das ich noch nie zuvor empfunden habe, weil meine Mutter mich die Kraft des Vergebens und der Liebe gelehrt hat.» Aber: Sie könne ihm nie verzeihen. «Und dieses dunkle Gefühl macht mir Angst», schreibt sie weiter.
Doch die Tochter weiss über ihre Mutter: «Du hast das Leben deiner Träume gelebt.» Isabella A. habe eine einzigartige Gabe gehabt, das Gute in allen Menschen zu sehen. «Auch in den falschen.» (szm)
* Namen geändert