Der IS hatte Mossul vor drei Jahren innert nur weniger Tage eingenommen. Es gab keine Gegenwehr. Am 29. Mai 2014 rief IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi (45) von der Al-Nuri-Moschee aus das Pseudo-Kalifat aus. Seither herrscht in der zweigrössten Stadt des Iraks ein Terrorregime.
Doch bald wird die Schreckensherrschaft unter dem IS zu Ende sein. Die irakische Armee, die am 17. Oktober 2016 mit der Rückeroberung begann, steht kurz vor ihrem Ziel: vor ebendieser Al-Nuri-Moschee, in deren Gebiet sich die Dschihadisten verschanzt haben.
Nun wird das baufällige Gebetshaus zum Symbol für den serbelnden Islamischen Staat. Die Dschihadisten – man geht in Mossul noch von einigen Hundert bis etwas über eintausend aus – kontrollieren von der Millionenstadt nicht einmal mehr zehn Quadratkilometer.
Die Armee erwartet grossen Widerstand. Ryan Dillon, Sprecher der Anti-IS-Operation «Inherent Resolve»: «Es stehen einige der heftigsten Kämpfe bevor, die wir bisher erlebten.»
Die Rückeroberung Rakkas hat vor sieben Monaten begonnen. In der Stadt leben noch etwa 160'000 Zivilisten.
Mit der Eroberung der beiden Städte ist die Organisation des IS praktisch am Ende. Experten rechnen jedoch damit, dass Dschihadisten ihren Krieg in neuen Formationen hinter der Front weiterführen – das heisst, sich verstärkt mit Terrorattentaten bemerkbar machen werden. (gf)