Costa-Concordia-Kapitän Francesco Schettino (54) bleibt trotz seiner Verurteilung zu mehr als 16 Jahren Haft zunächst weiterhin auf freiem Fuss. Wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtet, lehnte ein Gericht in Florenz heute den Antrag der Staatsanwaltschaft auf sofortige Haft wegen Fluchtgefahr ab.
Das ist bereits der zweite Antrag der Anklage, der abgeschmettert wird. Die Staatsanwaltschaft wollte Schettino schon vor dem Urteil hinter Gitter sehen – das Gericht in Grosseto nicht. Um ihren Willen zu bekommen, bliebe der Staatsanwaltschaft jetzt nur noch der Gang vor Italiens höchstes Gericht in Rom.
Schettino war im Februar wegen des Costa-Concordia-Schiffsunglücks mit 32 Toten vor der italienischen Insel Giglio zu 16 Jahren und einem Monat Haft verurteilt worden. Der Schuldspruch ist noch nicht rechtskräftig, seine Anwälte haben Berufung eingelegt. Im für Schettino besten Fall könnte er bis zu einem endgültigen Schuldspruch frei bleiben.
Das Kreuzfahrtschiff Costa Concordia hatte mit mehr als 4200 Menschen an Bord im Januar 2012 vor der Mittelmeer-Insel Giglio einen Felsen gerammt und war gekentert. Insgesamt 32 Menschen starben. (lex/SDA)