Sigmar Gabriel (57) tritt nicht als deutscher Kanzlerkandidat der SPD an. Auch seinen Parteivorsitz wolle er niederlegen und vom Wirtschaftsministerium ins Auswärtige Amt wechseln, berichtet die «Zeit». Er will seine Entscheidung heute Abend der Parteiführung mitteilen.
Statt Gabriel soll nun Martin Schulz (61), der ehemalige Präsident des Europäischen Parlaments, Spitzenkandidat der deutschen Sozialdemokraten werden. Zugleich soll Schulz auch Vorsitzender der SPD werden.
Sigmar Gabriel selbst will Schulz als Parteichef und Spitzenkandidat vorschlagen. Eine von Gabriel in Auftrag gegebene Umfrage unter SPD-Sympathisanten habe ergeben, dass eine grosse Mehrheit der Partei Schulz bessere Chancen bei der Bundestagswahl am 24. September gegen Angela Merkel einräumt. Dies habe gemäss Gabriel den letzten Ausschlag für den Entscheid gegeben, auf eine Kandidatur zu verzichten.
Schulz hatte erst im November beschlossen, Brüssel zu verlassen und wieder in Berlin Politik zu machen. Am 17. Januar hat er sein Amt als EU-Parlamentspräsident abgegeben.