Klimawandel
Verheerende Folgen der Korallenbleiche am Great Barrier Reef

Sydney – Wie befürchtet hat die massive Korallenbleiche am Great Barrier Reef in Australien verheerende Folgen. In der Nord- und Zentralregion seien mehr als ein Drittel der Korallen schon tot oder dabei, abzusterben, berichtete die James-Cook-Universität am Montag.
Publiziert: 30.05.2016 um 12:24 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 14:34 Uhr

An den 84 untersuchten Riffen seien im Durchschnitt 35 Prozent der Korallen fast oder ganz abgestorben. «Es ist die dritte Korallenbleiche in 18 Jahren, die auf den Klimawandel zurückzuführen ist, und sie ist deutlich extremer als alles, was wir vorher gemessen haben», stellte Meeresforscher Terry Hughes fest.

«Diese drei Bleichen sind in einer Zeit passiert, in der die Temperaturen weltweit nur ein Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau lagen. Uns läuft die Zeit davon, um die Treibhausgase zu reduzieren.»

Das Great Barrier Reef ist das grösste Korallenriffsystem der Welt. Es erstreckt sich 2300 Kilometer entlang der Ostküste Australiens. Korallen sind Nesseltiere, die in Symbiose mit Algen leben. Diese versorgen die Korallen mit Nährstoffen, produzieren aber Gifte, wenn das Wasser zu warm wird.

Durch das Wetterphänomen El Niño lagen die Wassertemperaturen in diesem Jahr teils bei mehr als 30 Grad. Dann stossen die Korallen die Algen ab. Sie verlieren ihre Farbe und sterben. Korallen können sich regenerieren, wenn noch einige Algen überleben oder sich neue Algen ansiedeln. Wie gross das Zeitfenster ist, in denen die Korallen wieder aufleben können, hängt von den Sorten ab.

Doch es gibt auch einen Lichtblick: Zwar sind mehr als 90 Prozent der Korallenriffe von Bleiche betroffen. Aber südlich von Cairns haben 95 Prozent der Korallen überlebt. «Wie rechnen damit, dass diese nur leicht geblichenen Korallen ihre Farbe in einigen Monaten zurückgewinnen», meinte Hughes Kollegin Mia Hoogenboom.

Das Great Barrier Reef ist eine der wichtigsten Touristenattraktionen Australiens. Die Einnahmen belaufen sich auf umgerechnet mehr als 3,3 Milliarden Franken im Jahr. In der Tourismusindustrie gibt es direkt und indirekt 70'000 Arbeitsplätze. In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass nach einer Intervention Australiens Passagen zum Great Barrier Reef aus einem UN-Klimabericht gestrichen worden waren.

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