Nach Schätzungen der Polizei versammelten sich am Donnerstagmittag in Hamburg rund 20'000 Demonstranten, in Berlin kamen laut Polizei um die 5000 Teilnehmer zusammen.
Ab späteren Donnerstagnachmittag waren nach Angaben von «Fridays for Future» unter anderem noch weitere Demonstrationen in Grossstädten wie München, Köln und Frankfurt am Main vorgesehen. Das weltweit aktive Aktionsnetzwerk hatte auf Bitten seines ukrainischen Ablegers unter dem Motto «Stand with Ukraine» zu den Protesten aufgerufen, diese waren auch mit Videobotschaften dortiger junger Aktivisten unterlegt.
«Sanktionen reichen nicht»
In ihrem Demonstrationsaufruf sprach sich «Fridays for Future» für schärfere Strafmassnahmen gegen Russland und seinen Staatschef Wladimir Putin aus. «Die Sanktionen, die Putin immer noch erlauben, diesen Krieg fortzusetzen, reichen nicht aus», hiess es darin. Die «ganze Welt» müsse sich gegen den russischen Krieg stellen, Worte und Erklärungen der Unterstützung für die Ukraine durch andere Staat- und Regierungschef reichten nicht aus. Taten müssten folgen.
Forderung nach EU-Beitritt
Die Bewegung forderte einen EU-Beitritt der Ukraine und ein Ende der Einfuhr von Erdöl, Erdgas und Kohle aus Russland. Diese dienten «der Finanzierung von Putins Launen». Die Erdgaspipeline Nord Stream 2 müsse «ein für alle mal» gestoppt werden. Die Bewegung verwies dabei auch allgemein auf die Verknüpfung zwischen fossilen Ressourcen und Kriegen. «Die Ära der fossilen Brennstoffe muss beendet werden.»
Solidarität in Deutschland
In Deutschland gibt es seit dem russischen Angriff auf die Ukraine immer wieder grosse Solidaritäts- und Friedensdemonstrationen. Am Sonntag versammelten sich in Berlin mehrere hunderttausend Menschen, am Montag kamen rund 250'000 Teilnehmer zu einer Friedenskundgebung anstelle des Rosenmontagsumzugs in Köln zusammen. Am Mittwochabend demonstrierten in München rund 45'000 Menschen gegen die russische Invasion der Ukraine.
Blick informiert Sie im Ticker Live über die aktuellen Entwicklungen in der Ukraine.
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Üblicherweise sind grossangelegte sogenannte Klimastreiks an Freitagen das Markenzeichen von «Fridays for Future». Eigentlich war der nächste globale Streik für den 25. März geplant. Wegen der «Dringlichkeit der Lage» wurde ein weltweiter Aktionstag der Bewegung zufolge aber auf Bitten der ukrainische Aktivisten vorverlegt und dem Krieg gewidmet.
(AFP)