Auf dem zweiten Platz landete «Klimaschönfärberei», also das Bestreben etwa von Unternehmen, ihre Massnahmen zum Klimaschutz beschönigend hervorzuheben. Auf Platz drei folgte «kriegstüchtig», ein Begriff, den der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius viel beachtet beim Dringen auf mehr Tempo bei der Modernisierung der Bundeswehr verwendete.
Eine Jury bestimmte eine Rangfolge mit insgesamt zehn Wörtern des Jahres, die in den vergangenen Monaten in der öffentlichen Diskussion dominant und prägend waren. Die Begriffe wurden von den Experten diesmal laut der GfdS aus fast 2.500 Belegen gewählt. Die Vorschläge stammten aus Medien, zudem konnte jeder Begriffe einsenden.
«Für die Auswahl der «Wörter des Jahres» entscheidend ist dabei nicht die Häufigkeit eines Ausdrucks, sondern vielmehr seine Signifikanz und Popularität», erläuterte die GfdS. Die ausgewählten Wörter und Wendungen seien mit keiner Wertung oder Empfehlung verbunden.
«Krisenmodus» war 2023 «Wort des Jahres»
Die rund zehnköpfige Jury setzte sich aus Sprachwissenschaftlern, Medienexperten und dem Hauptvorstand der Gesellschaft zusammen. 2023 war «Krisenmodus» auf Platz eins gelandet. Auf den beiden folgenden Plätzen der Wörter-Zehnerliste folgten damals «Antisemitismus» und «leseunfähig».
Die GfdS ist eine politisch unabhängige Vereinigung zur Pflege und Erforschung der deutschen Sprache mit Sitz in Wiesbaden (Hessen). Das «Wort des Jahres» wurde von ihr erstmals 1971 und seit 1977 regelmässig gekürt.