Mit der Ratifizierung durch 72 Länder, die für mehr als 56 Prozent des weltweiten Treibhausgasausstosses verantwortlich sind, seien die Mindestanforderungen für ein Inkrafttreten des globalen Klimaschutzabkommens bis Mittwoch erfüllt worden, teilte das UNFCCC auf seiner Website mit.
Damit trete das Abkommen in 30 Tagen offiziell in Kraft. Ab dem 7. November kommen Regierungsvertreter aus aller Welt in Marrakesch zusammen, um über die Umsetzung des Abkommens zu beraten, das Ende vergangenen Jahres bei der UNO-Klimakonferenz in Paris vereinbart worden war.
Es sieht vor, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, möglichst auf 1,5 Grad, im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu beschränken.
Für ein Inkrafttreten des Abkommens mussten mindestens 55 Länder, die für mindestens 55 Prozent des Treibhausgasausstosses verantwortlich sind, die Vereinbarung ratifizieren. Die EU hatte dazu entscheidend beigetragen, als das EU-Parlament am Dienstag für die Ratifizierung gestimmt hatte. Auch einzelne EU-Staaten ratifizierten das Abkommen bereits.
Am Mittwochabend (gegen 24.00 Uhr MESZ) sollte auch das kanadische Parlament über das UNO-Klimaschutzabkommen abstimmen. Dabei handelt es sich aber um einen weitgehend symbolischen Akt, denn die Regierung des liberalen Premierministers Justin Trudeau ist laut Verfassung nicht verpflichtet, die von ihr angestrebte Ratifizierung des UNO-Abkommens durch die Volksvertretung absegnen zu lassen.
Trudeau hatte am Montag überraschend angekündigt, 2018 eine CO2-Steuer in Höhe von zehn Dollar pro Tonne Kohlendioxid einzuführen. Die Abgabe soll bis 2023 auf 50 Dollar steigen und die Anreize erhöhen, den Ausstoss des klimaschädlichen Gases zu verringern.