Hauptgrund sei der anhaltend starke Ausstoss von Kohlendioxid (CO2), erklärte die UNO-Sonderorganisation unter Berufung auf weltweite Messergebnisse.
Der sogenannte Strahlungsantrieb durch Gase wie CO2, Methan (CH4) und Distickstoffmonoxid (N2O) - eine Masseinheit für den Treibhauseffekt - sei zwischen 1990 und 2014 um 36 Prozent gestiegen, hiess es. Die Gase stammen unter anderem aus Industrie, Landwirtschaft und Autoverkehr.
Bis 2013 hatte die WMO eine Steigerung um 34 Prozent verzeichnet. Der weitaus grösste Teil sei allein durch den Kohlendioxid-Ausstoss verursacht worden. Als Hauptursache gilt der Verbrauch fossiler Brennstoffe wie Kohle, Gas und Öl.
«Jahr für Jahr berichten wir von einem neuen Rekord bei der Konzentration von Treibhausgasen», sagte WMO-Generalsekretär Michel Jarraud. «Jedes Jahr warnen wir, dass uns die Zeit davonläuft. Wir müssen jetzt endlich handeln, um die Emissionen von Treibhausgasen einzudämmen, wenn wir noch eine Chance haben wollen, die Temperaturerhöhung der Erde in erträglichen Grenzen zu halten.»
Die WMO verweist dabei auf Messwerte der US-Wetterbehörde NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration). Danach hat die weltweite Konzentration von CO2 im Frühjahr 2015 den Durchschnittswert von 400 ppm (parts per million, Teilchen pro Million) überschritten. Dieser Wert gilt unter Forschern als «bedeutender Meilenstein» auf dem Weg zu einer gefährlichen Klimaveränderung.
«Wir werden bald einen globalen Durchschnitt von 400 ppm als permanente Realität erleben», erklärte Jarraud. Laut NOAA ist die CO2-Konzentration seit dem vorindustriellen Zeitalter um mehr als 120 ppm angestiegen. Die Hälfte davon sei nach 1980 hinzugekommen.
Die WMO sowie die UNO-Umweltorganisation UNEP und weitere Expertengremien fordern von der Pariser Konferenz entschlossene Aktionen zur Reduzierung der CO2-Emissionen. Sonst werde der Klimawandel die Erde «gefährlich und nicht mehr bewohnbar für künftige Generationen machen», heisst es in der WMO-Mitteilung.
«Kohlendioxid ist unsichtbar, wir können die Bedrohung also nicht sehen, aber sie ist sehr real», sagte Jarraud. Und die Folgen seien dramatisch: Extremes Wetter, Hitzewellen und Überschwemmungen, steigende Meeresspiegel, Übersäuerung der Ozeane. «All das geschieht bereits jetzt und wir bewegen uns weiter mit besorgniserregender Geschwindigkeit auf ungewisse Zeiten zu.»
Beim Pariser Klimagipfel kommen vom 30. November bis zum 11. Dezember Vertreter von 195 Staaten zusammen. Ziel ist die Vereinbarung von Massnahmen, durch die der Temperaturanstieg auf der Erde auf maximal zwei Grad Celsius begrenzt werden soll.