Im Stechschritt und erhobenen Hauptes schritt Donald Trump gestern um 15.32 Uhr Ortszeit aus seinem Arbeitszimmer in den Rosengarten. Dort verkündete er, was die Spatzen bereits seit zwei Tagen von den Dächern pfiffen: «Die Vereinigten Staaten werden sich zurückziehen aus dem Pariser Klimaabkommen.» – Grosser Beifall im Rosengarten. Die Reaktionen darauf folgten prompt – von den verschiedensten Seiten.
Streit mit Wissenschaftlern
So beruft sich Trump in seiner Rede auf das Massachusetts Institute of Technology (MIT). Dieses soll gesagt haben, dass das Klimaabkommen lediglich 0,6 bis 1,1 Grad zur Senkung des CO2-Ausstosses und somit zur Bekämpfung der globalen Erwärmung beiträgt.
«Falsch», meldet sich das MIT postwendend. Trump habe da was falsch verstanden. Im Gegenteil: Wenn Amerika die Richtlinien nicht mehr einhalte, werden die Temperaturen sofort ansteigen und das habe verheerende Auswirkungen.
Trump geht es aber auch vor allem darum, Jobs zu schaffen. Die USA würden durch das Pariser Abkommen Arbeitsplätze verlieren.
Das sehen US-Grosskonzerne allerdings anders. Firmen wie Apple, Microsoft, Unilever, Mars, Facebook und Morgan Stanley riefen US-Präsident Trump in ganzseitigen Zeitungsanzeigen zum Verbleib der USA im Pariser Klimaschutzabkommen auf.
Und bereits zuvor hatten die Chefs von mehr als 600 Unternehmen Trump in einem offenen Brief aufgerufen, nicht am Klimapakt zu rütteln. Der Wohlstand der USA stehe auf dem Spiel.
Pittsburgh will keine Hilfe von Trump
Im Rosengarten spricht der amerikanische Präsident trotzdem von «vergessenen Männern und Frauen», denen der Ausstieg helfe, weil er Arbeitsplätze schaffen werde. Und beschwört weiter: «Pittsburgh statt Paris.»
Die Antwort aus Pittsburgh kam sofort: «Wir werden uns an die Emissionsziele halten.» Und weiter: «Ich bin entsetzt, dass der Präsident meine Stadt benutzt, um seine inakzeptable Entscheidung zu rechtfertigen, so wie viele andere Pittsburgher hier», liess Bürgermeister Bill Peduto in einer Erklärung verlauten.
Ganz aufgeben will Donald Trump das Klimaabkommen dann doch nicht. «Wir werden Verhandlungen aufnehmen für einen neuen Vertrag, der fair ist.» Die anderen Staaten wollen aber nichts davon wissen: Deutschland, Frankreich oder Italien lehnten Neuverhandlungen sofort ab.
Im Dezember 2015 verpflichteten sich rund 195 Staaten in Paris dazu, den drohenden Klimawandel aufzuhalten. Die wichtigsten Vereinbarungen lauten: Die Erderwärmung auf weniger als zwei Grad zu begrenzen und den Ausstoss von Treibhausgasen zu reduzieren. Dafür sollen ab dem Jahr 2020 jedes Jahr 100 Milliarden Dollar in den Umbau für nachhaltige Energieversorgungen fliessen. Die einzelne Länder müssen daneben eigene Massnahmen entwickeln und Ziele setzen, um den Klimawandel aufzuhalten. Alle fünf Jahre werden die Fortschritte überprüft und Ziele neu festgelegt. Nur Syrien und Nicaragua haben sich bislang nicht an dem Abkommen beteiligt.
Im Dezember 2015 verpflichteten sich rund 195 Staaten in Paris dazu, den drohenden Klimawandel aufzuhalten. Die wichtigsten Vereinbarungen lauten: Die Erderwärmung auf weniger als zwei Grad zu begrenzen und den Ausstoss von Treibhausgasen zu reduzieren. Dafür sollen ab dem Jahr 2020 jedes Jahr 100 Milliarden Dollar in den Umbau für nachhaltige Energieversorgungen fliessen. Die einzelne Länder müssen daneben eigene Massnahmen entwickeln und Ziele setzen, um den Klimawandel aufzuhalten. Alle fünf Jahre werden die Fortschritte überprüft und Ziele neu festgelegt. Nur Syrien und Nicaragua haben sich bislang nicht an dem Abkommen beteiligt.