Während der Corona-Krise schien sie wie vom Erdboden verschluckt. Doch nun meldete sie sich wieder zurück: Die Rede ist von der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg (17). Im traditionellen schwedischen Radioprogramm «Sommer» sprach die Klima-Ikone über ihr turbulentes vergangenes Jahr.
Vor allem der Besuch im UN-Gebäude in New York hinterliess bei ihr einen grossen Eindruck. Dabei verriet Thunberg, dass dort einige hochrangige Personen in einer Schlange standen, um mit ihr ein Foto zu schiessen. Darunter auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (65), wie «Bild» berichtet.
Als würden sie sich nicht schämen
«Es war sehr schwierig, in diesem Labyrinth herumzukommen. Präsidenten, Premierminister, Könige und Prinzessinnen kamen und wollten mit mir reden. Sie sahen mich und erkannten plötzlich die Chance, dass sie ein Foto mit mir für ihr Instagram machen könnten», erzählt die junge Schwedin dem Radiosender.
Beim Fotografieren mit Merkel & Co, war Thunberg mit den Gedanken aber woanders: «Es wirkte, als hätten sie für einen Moment vergessen, sich dafür zu schämen, dass ihre Generation zukünftige Generationen im Stich gelassen hat», sagt die 17-Jährige weiter.
«Morddrohungen schlimmer als alle Stürme dieser Welt»
Im 90-minütigen Interview schildert die Klima-Ikone auch ihre privaten Sorgen und Ängste. Im letzten Jahr bekam sie viele Drohungen — die sich auch gegen ihre Familie richteten: «Die Morddrohungen gegen mich und meine Familie waren viel schlimmer als alle Stürme dieser Welt (Anm.: bezogen auf ihre Atlantiküberquerung).» Einige Drohungen waren so schlimm, dass sie sich mehrere Male an die Polizei wenden musste.
Trotz der langen Medienpause bleibt ihre Botschaft die gleiche und Greta appelliert wiederum an die Politik und Gesellschaft: «Hört endlich auf die Wissenschaft — und handelt. Und zwar mindestens so entschlossen wie seit Ausbruch der Corona-Pandemie.» (sib)