Damit das Abkommen in Kraft treten könne, müsse es von mindestens 55 Staaten ratifiziert werden, die zusammen 55 Prozent der globalen Treibhausgase ausstossen, sagte Fabius, der die Pariser Konferenz geleitet hatte, vor dem Europaparlament in Strassburg.
Das Abkommen werde am 22. April in New York zur Unterschrift ausgelegt, sagte der französische Sozialist weiter. Er hoffe, dass viele der 195 Teilnehmerstaaten den Text bereits bei dieser Gelegenheit unterzeichnen. «Es bleibt noch viel zu tun», sagte Fabius.
Er betonte die Verpflichtung der Industriestaaten, ab 2020 pro Jahr 100 Milliarden Dollar zur Verfügung stellen, um vom Klimawandel bedrohte Regionen abzusichern und ihre Energieversorgung umzustellen. Das Ziel einer kohlenstoffarmen Weltwirtschaft sei problematisch, da die Staaten der Welt pro Jahr fossile Brennstoffe, also Öl, Gas und Kohle, mit etwa 500 Milliarden US-Dollar Subventionen förderten, sagte Fabius
An die EU appellierte Frankreichs Aussenminister, ihre Anstrengungen zur Umsetzung der Pariser Beschlüsse fortzusetzen, etwa in den Bereichen Verkehr, Gebäudedämmung und Landwirtschaft. Die vereinbarte ökologische Wende bringe auch Chancen für neue Arbeitsplätze in der EU.
Die meisten Abgeordneten lobten das weltweite Klimaabkommen als Erfolg, wiesen aber auch auf einige Schwachpunkte hin. Dass der Flug- und Schiffsverkehr von den Verpflichtungen ausgenommen wurden, sei inakzeptabel, betonte die belgische Sozialistin Kathleen van Bremt. Diese beiden Branchen stiessen alleine so viel Treibhausgase aus wie Deutschland und Korea zusammen.
Bei der Pariser Konferenz hatten sich Mitte Dezember alle 195 beteiligten Staaten nach zähen Verhandlungen verpflichtet, der Erderwärmung den Kampf anzusagen. Die globale durchschnittliche Erwärmung soll im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter auf «deutlich unter zwei Grad Celsius» begrenzt werden, möglichst auf 1,5 Grad. In der zweiten Jahrhunderthälfte soll Emissionsneutralität bei Treibhausgasen erreicht werden.