Der US-Wahlkampf geht in die entscheidende Phase: In drei Wochen stehen die Halbzeitwahlen («midterms») an. Dann gehts für US-Präsident Donald Trump (72) und seine Partei ums Ganze: Behalten die Republikaner im Repräsentantenhaus und Senat die Oberhand oder müssen sie die Mehrheiten den Demokraten überlassen? Die Ausgangslage ist spannend: Gemäss aktuellen Umfragen verlieren die Republikaner ihre Mehrheit im «Haus», behalten sie aber im Senat.
Die Demokraten sind so gespannt und heiss auf die Halbzeitwahlen wie selten zuvor in der jüngeren Vergangenheit. Noch unter ihrem Präsidenten Barack Obama nahmen 2014 nur ein Bruchteil ihrer registrierten Wählern an den Vorwahlen teil. 2018 sind es mit immerhin fast einem Fünftel über 50 Prozent mehr. Doch nicht nur die Wahllust ist unter den demokratischen Anhängern gestiegen: Auch ihr Portemonnaie sitzt leichter.
Die Halbzeitwahlen oder auch Zwischenwahlen («midterms elections») finden jeweils in der Mitte der vierjährigen Amtszeit eines Präsidenten statt. Traditionell wird am Dienstag nach dem ersten Montag im November gewählt. Dieses Jahr fällt der Wahltag auf den 8. November. Das gesamte Repräsentantenhaus und ein Drittel der Senatoren werden dann neu bestimmt. Zusätzlich finden in einigen Staaten Gouverneurswahlen statt.
Die Halbzeitwahlen oder auch Zwischenwahlen («midterms elections») finden jeweils in der Mitte der vierjährigen Amtszeit eines Präsidenten statt. Traditionell wird am Dienstag nach dem ersten Montag im November gewählt. Dieses Jahr fällt der Wahltag auf den 8. November. Das gesamte Repräsentantenhaus und ein Drittel der Senatoren werden dann neu bestimmt. Zusätzlich finden in einigen Staaten Gouverneurswahlen statt.
Spendenwut wegen Trump
Mindestens 60 demokratische Kandidaten fürs Repräsentantenhaus haben laut Kampagnen-Komitee bis zum 30. September über eine Million US-Dollar an Spenden gesammelt. 2014 erreichten diese Marke gerade mal drei Kandidaten. «Es gibt massenhaft kleine Beiträge von Bürgern, die von Trump und den Republikanern die Schnauze voll haben», sagt US-Politikwissenschaftler Peter Gourevitch zu BLICK. Beispielsweise jene, die von Obamas Gesundheitsreform profitieren, zeigen sich äussert spendabel. «Denn wenn die Demokraten nicht die Kontrolle über das Haus übernehmen, könnte Trump in den nächsten zwei Jahren den Todesstoss versetzen.» Aber auch Bedenken über die Umwelt- und Ärger über die Steuerpolitik der Republikaner nährte die Spendenwut der Demokraten.
Einer, der besonders viel Geld gesammelt hat, ist Beto O'Rourke. Der «weisse Obama» will in Texas Amtsinhaber Ted Cruz stürzen und in den Senat einziehen. Er sammelte bis Ende September 38,1 Millionen Dollar, Cruz kommt nur auf 12 Millionen Spendengelder. Für kurze Zeit schien die Revolution im Trump-Staat denn auch nahe, als O'Rourke am 21. September in den Umfragen an Cruz vorbeizog. Mittlerweile liegt er aber wieder mit 45 zu 54 Prozent deutlich im Hintertreffen.
Demokraten investieren viel Geld in TV-Werbung
In engen Rennen kann Geld aber durchaus den Unterschied machen. Insbesondere in den teuren Medienmärkten wie Northern Virginia, New York, Chicago und Seattle. Denn viel Geld wird für TV-Werbung ausgegeben. Zahlen, die dem «Wall Street Journal» vorliegen, zeigen: Demokratische Kandidaten haben zwischen Juli und dem Wahltag mehr als 122 Millionen Dollar in Fernsehwerbung investiert. Das sind rund 50 Prozent mehr als die republikanischen Kandidaten, die dafür nur 67 Millionen Dollar in die Hand nahmen.
Seit Donald Trump 2016 zum 45. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt wurde, wirbelt er die internationale Politik durcheinander. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit allen Bildern, News & Videos aus den USA.
Seit Donald Trump 2016 zum 45. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt wurde, wirbelt er die internationale Politik durcheinander. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit allen Bildern, News & Videos aus den USA.
Doch auch Spendengelder garantieren den Erfolg nicht. Das dürften die Demokraten spätestens seit 2016 wissen. Hillary Clinton brachte es damals auf 1,3 Milliarden Dollar, Donald Trump hingegen «nur» auf 795 Millionen.