Darum löschte Andreas E. eine Familie aus
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Fünffachmord in Kitzbühel (Ö):So kam es zum Fünffachmord in Kitzbühel

Er tötete fünf Menschen
Lebenslänglich für Kitzbühel-Killer

Andreas E. (26) stand am Mittwoch wegen seiner Bluttat vor Gericht. Er hatte fünf Menschen erschossen. Dafür muss er lebenslang hinter Gittern.
Publiziert: 12.08.2020 um 12:03 Uhr
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Aktualisiert: 27.08.2020 um 16:41 Uhr
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Der fünffache Kitzbühel-Killer Andreas E. stand am Mittwoch vor Gericht.
Foto: Eibner-Pressefoto/EXPA/Groder via www.imago-images.de

Heute stand Andreas E.* (26) vor dem Landgericht Innsbruck. Seine Wahnsinnstat machte im Oktober 2019 weltweit Schlagzeilen: Der junge Österreicher (26) wurde zum fünffachen Killer. Er erschoss seine Ex-Verlobte Nadine H.* (†19), ihre Eltern, ihren Bruder und Nadines neuen Freund, das Eishockey-Talent Florian J.* (†24).

Nun fiel das Urteil: Lebenslänglich! Das berichtet «Ö24».

Laut psychiatrischen Gutachten war der Killer zum Zeitpunkt der Tat allenfalls alkoholbedingt enthemmt, aber zurechnungsfähig. Er soll zum Tatzeitpunkt zwischen 0,6 und 1,65 Promille gehabt haben.

Andreas E. hatte Nadine zuvor im Nachtclub getroffen, fuhr in der Nacht noch zu ihrem Haus. Er sah das fremde Auto vor ihrem Haus, er wollte zu ihr – doch ihr Vater und sie gaben ihm deutlich zu verstehen, dass er nicht mehr erwünscht ist, dass er «sich schleichen» soll. Nadine soll ihm da ausserdem wutentbrannt gesagt haben, dass sie ihn zweimal betrogen habe.

«Es tut mir unendlich leid»

Immer wieder wurde «Eifersucht» als Motiv für die Bluttat genannt. Er selbst sagte vor Gericht laut der «Tiroler Tageszeitung»: «Eifersucht war damals wohl nicht das Motiv. Aber die Art, wie mich die Familie angefahren hat, dass ich mich jetzt schleichen solle – und dazu die unerwartete Untreue waren wohl der Auslöser.» Andreas E. sagte: «Ich dachte: Jetzt ist genug!»

Er habe bei der Tat einen Tunnelblick gehabt. «Man bringt nicht absichtlich fünf Leute um, das tut mir unendlich leid!» Der 26-Jährige behauptet, er habe so gehofft, dass ihn jemand aufhalte. Schliesslich entschuldigte sich der Täter bei dem verbliebenen Bruder seiner Ex-Freundin – und brach in Tränen aus.

Grosser Wunsch nach Stabilität

Zum Auftakt des Prozesses erklärte die Verteidigerin, ihr Mandant habe nicht aus reiner Eifersucht gehandelt. «Es ist viel komplexer», sagte die Rechtsanwältin. Ihr Mandant habe nie gelernt, seine emotionalen Bedürfnisse zu artikulieren und er habe einen grossen Wunsch nach Stabilität gehabt, zitierte sie aus dem psychiatrischen Gutachten.

In der Nacht vor der Tat traf Andreas E. in einem Nachtclub auf seine Ex-Freundin, zu dem «schicksalhaften Aufeinandertreffen», wie die Verteidigerin sagt. Er habe sie zurückgewinnen wollen – sie wollte jedoch nicht. «Er fühlte sich von seiner ehemaligen Freundin und ihrer Familie verraten und abgewiesen.» (SDA/neo)

*Namen bekannt

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