Dies sei das Thema, das ihn seit seinem Amtsantritt 2009 am meisten enttäuscht habe, sagte Obama am Donnerstag der Rundfunkgesellschaft BBC. Die USA seien «dasjenige hochentwickelte Land der Erde», in dem es keine ausreichende und auf «gesundem Menschenverstand» beruhende Sicherheitsbestimmungen für das Tragen von Waffen gebe.
In Louisiana tötete ein bewaffneter Angreifer am Donnerstagabend (Ortszeit) in einem Kino mindestens zwei Besucher, bevor er sich selbst das Leben nahm. Sieben Menschen wurden verletzt.
Im Jahr 2013 hatte Obama schärfere Waffengesetze zu einem seiner innenpolitischen Hauptanliegen gemacht, nachdem es Ende 2012 an einer Grundschule in Newtown (Bundesstaat Connecticut) zu einem Massaker gekommen war. Allerdings scheiterte er am Kongress sowie am Einfluss der mächtigen US-Waffenlobby.
Obama zog nun einen Vergleich zwischen den Toten durch terroristische Attacken und den Opfern anderer Überfälle. Seit dem 11. September 2001 habe es in den USA «weniger als 100» Tote durch «terroristische Angriffe», gegeben, durch andere Waffengewalt aber «zehntausende».
Es sei «betrüblich», dass es ihm bislang nicht gelungen sei, daran etwas zu ändern. Aber er werde die Versuche in den kommenden 18 Monaten fortsetzen, kündigte Obama an. Seine Präsidentschaft endet Anfang 2017 nach zwei Amtszeiten.
Die US-Verfassung garantiert es jedem Bürger, dass er eine Waffe tragen darf. Dies wird von Millionen Waffenbesitzern als Zeichen der Freiheit verteidigt. (SDA)