Er ist bekannt für seine ausgefallenen Kunstinstallationen und ist politisch engagiert: Der chinesische Künstler Ai Weiwei gilt als Star der internationalen Kunstszene.
Für eine Ausstellung in Australien wollte er nun eine Wagenladung Legosteine bestellen. Doch die Spielzeugfirma mit Sitz in Dänemark spielte nicht mit: Sie verweigerte dem Künstler die Lieferung der Bauklötze.
Grund: Dem Unternehmen passte der politische Charakter des Projekts nicht.
Trotz der Absage kann Ai Weiwei sein geplantes Lego-Projekt nun doch umsetzen. Nach einem Spendenaufruf im Internet sei eine ausreichende Menge von Steinen garantiert, sagte der 57-jährige heute in Berlin.
«Das Internet ist ein bisschen so wie eine moderne Kirche», erklärte Weiwei beim Pressegespräch in Berlin. «Sie gehen in die Kirche und klagen dem Priester ihr Leid, und alle in der Gemeinde können so Anteil nehmen und vielleicht ein Lösung finden.»
Der Künstler wollte für die Ausstellung «Andy Warhol/Ai Weiwei» in Melbourne die Porträts von australischen Bürgerrechtsaktivisten in Lego nachbauen. Nachdem Lego die Lieferung abgelehnt hatte, nannte Weiwei den Vorgang merkwürdig. «Ich war ziemlich platt, denn es handelte sich doch um einen ganz respektablen Auftrag», sagte er. (SDA/vsc)