Zahlreichen Touristen besuchen das Land von Diktator Kim Jong Un – selbst nach dem Tod des inhaftierten US-Studenten Otto Warmbier vor einem Monat. Um noch mehr ausländische Gäste anzulocken, präsentiert sich Nordkorea neu im Internet auf «tourismdprk.gov.kp» als Reisedestination.
Die Webseite gibt es auf Koreanisch, Englisch, Chinesisch, Russisch und Japanisch. Sie bietet neben idyllischen Fotos auch blumige Texte über die Attraktionen des Landes. Die Rede ist von «schönen und malerischen Landschaften». Und einer Tourismusbranche, die sich unter der «klugen Führung des Obersten Führers» stets weiterentwickelt.
Erkennen würde man das an den Stränden mit Sand, der «so weiss ist wie Schnee». Und dem Wasser, das nicht so tief ist, dafür klar. Die derzeit herrschende Dürre, wegen der ein Grossteil der Bevölkerung noch mehr hungern muss als sonst, wird nicht erwähnt. Auch nicht, dass sich das Regime von Kim Jong Un mit ausländischen Devisen von Touristen finanziert.
Schweiz warnt nicht vor Reisen
Dafür gibt es Informationen zu den Möglichkeiten, mit Bus, Bahn und Flugzeug zu reisen und sich in der Hauptstadt Pjöngjang zurechtzufinden. Direkt eine Reise buchen lässt sich aber nicht. Zudem findet sich keine Liste der wenigen ausländischen Reiseagenturen, die Nordkorea im Programm haben.
Das US-Aussenministerium warnt US-Bürger vor Reisen nach Nordkorea; sie laufen demnach Gefahr, festgenommen und für lange Zeit inhaftiert zu werden. Ähnliche Warnungen kommen auch aus vielen anderen Ländern.
Die Schweiz warnt nicht explizit vor Reisen nach Nordkorea, rät aber, sich strikt an die Anweisungen des Reiseleiters zu halten. In Nordkorea sind nur geführte und durch das staatliche Reisebüro organisierte Aufenthalte möglich, wie es in den Reisehinweisen des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten heisst. (pma/SDA)