Kim Jong-Il
Pornos, Alkohol, Atomwaffen

Publiziert: 09.10.2006 um 12:26 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 00:31 Uhr
PJÖNGJANG – Während sein Volk hungert, lebt er sein dekadentes Leben und provoziert die Welt jetzt mit einem Atomwaffentest. Verrückte Gerüchte und Legenden zum grossen kleinen Mann in Nordkorea.

Er könnte als Bösewicht direkt aus einem James Bond-Film entsprungen sein: Kim Jong-Il, der etwas dickliche Diktator Nordkoreas. Schon sein Äusseres ist filmreif. Der lediglich 1,60 Meter kleine Mann trägt Schuhe mit dicken Gummisohlen und richtet sein Haar mit Gel auf, um etwas grösser zu erscheinen.

«Ich weiss, dass ich in der Welt kritisiert werde. Aber wenn man über mich spricht, muss ich doch etwas richtig machen», soll Kim Jong-Il gemäss BBC News gesagt haben.

Wer ist dieser Mann wirklich? Diplomaten und aus Nordkorea geflüchtete Dissidenten sprechen von einem eitlen, paranoiden und ewig Cognac trinkenden Hypochonder. Sein Lieblingsschnapps: «Hennessy VSOP Cognac».

Was sind weitere Hobbies des Chefunterdrückers aus Nordkorea? Eine seiner grössten Leidenschaften sind Filme. Der nordkoreanische Parteiführer soll mit 20000 Filmtiteln die weltweit grösste Filmsammlung besitzen. Und seine Liebe zu Filmen aller Art geht BBC zufolge sehr weit: 1978 soll er sogar eine Entführung eines bekannten südkoreanischen Regisseurs samt dessen Freundin geplant haben. Am liebsten, so sagt man, widmet er sich aber amerikanischen Pornos, denn er ist fasziniert von westlichen Blondinen.

Kim Jong-Il ist aber auch Feinschmecker. Auf Reisen in seinem Panzerzug lässt er sich täglich frischen Hummer einfliegen, die er dann mit silbernen Essstäbchen geniesst. Im Übrigen reisst Kim Jong-Il nie mit dem Flugzeug, denn er leidet schrecklich unter Flugangst. Um dennoch herumzukommen, steht ihm eine Flotte von Panzerzügen zur Verfügung. Und diese sind luxuriös eingerichtet: Ein russischer Diplomat, der Kim Jong-Il auf einer Reise begleitet hatte, erzählt, sie hätten konstant Champagner getrunken und die Gesellschaft «der schönsten und intelligentesten Frauen» genossen.

Kim Jong-Il scheint wahrlich ein standfester Trinker zu sein: Während des Gipfeltreffens mit dem südkoreanischen Präsidenten Kim Dae-Jung soll er in kurzer Zeit zehn Weingläser weggekippt haben. Und von Wein dürfte er etwas verstehen. Immerhin lager er in seinem Keller über 10000 Flaschen der exquisitesten Tropfen.

Schlimmer als seine Eskapaden im Privatleben sind seine politischen Pläne. So steht Kim Jong-Il in Verdacht, die Fäden bei internationalen terroristischen Anschlägen zu ziehen. Prominentestes Beispiel ist das Attentat auf eine Linienmaschine der Korean Airlines 1986, bei dem 115 Menschen ums Leben kamen.

Trotz aller verrückten Legenden und Gerüchten um den nordkoreanischen Führer sollte man ihn nicht unterschätzen. Denn Kim Jong-Il mag exzentrisch sein, aber auch äusserst fähig und durchtrieben. Und es sind immer wieder die kleinen Männer, die der Weltgeschichte ihren eigenen grossen Stempel aufdrücken wollen.

Sohn studierte in Bern
BERN – Kim Jong-Il ist mittlerweile zum vierten Mal verheiratet. Seine Ehefrauen waren Schauspielerinnen und Tänzerinnen. Seine heutige Frau, Kim Ok, war seine langjährige Sekretärin. Kim Jong-Il hat eine Tochter sowie zwei Söhne, Kim Jong Nam und Kim Jong Chol. Die Söhne gingen laut «Welt.de» in der Schweiz zur Schule, der ältere Kim Jong Nam besuchte ein Internat, der jüngere Kim Jong Chol studierte in Bern. Der ältere Sohn fiel vor ein paar Jahren in Missgunst und dürfte die Chance auf eine Nachfolge verspielt haben. In den Augen seines Vaters hat dies wohl seine Berechtigung: Kim Jong Nam liess sich 2001 auf dem Tokioter Flughafen ausgerechnet mit einem gefälschten dominikanischen Pass verhaften!
BERN – Kim Jong-Il ist mittlerweile zum vierten Mal verheiratet. Seine Ehefrauen waren Schauspielerinnen und Tänzerinnen. Seine heutige Frau, Kim Ok, war seine langjährige Sekretärin. Kim Jong-Il hat eine Tochter sowie zwei Söhne, Kim Jong Nam und Kim Jong Chol. Die Söhne gingen laut «Welt.de» in der Schweiz zur Schule, der ältere Kim Jong Nam besuchte ein Internat, der jüngere Kim Jong Chol studierte in Bern. Der ältere Sohn fiel vor ein paar Jahren in Missgunst und dürfte die Chance auf eine Nachfolge verspielt haben. In den Augen seines Vaters hat dies wohl seine Berechtigung: Kim Jong Nam liess sich 2001 auf dem Tokioter Flughafen ausgerechnet mit einem gefälschten dominikanischen Pass verhaften!
«Bedrohung für den Frieden»
WASHINGTON – US-Präsident George W. Bush hat den mutmasslichen nordkoreanischen Atomwaffentest als Bedrohung für den Weltfrieden und die globale Sicherheit bezeichnet. Ein solcher Test sei «inakzeptabel» und erfordere eine unmittelbare Antwort des UN-Sicherheitsrates, sagte Bush. «Einmal mehr hat Nordkorea dem Willen der internationalen Gemeinschaft getrotzt, und die internationale Gemeinschaft wird darauf reagieren», sagte Bush. Die USA wollten jedoch zunächst nicht bestätigten, dass tatsächlich ein Atomsprengsatz gezündet wurde. Das Weisse Haus erklärte lediglich, es habe ein «seismisches Ereignis» in einem möglichen nordkoreanischen Atomtestgelände gegeben.
WASHINGTON – US-Präsident George W. Bush hat den mutmasslichen nordkoreanischen Atomwaffentest als Bedrohung für den Weltfrieden und die globale Sicherheit bezeichnet. Ein solcher Test sei «inakzeptabel» und erfordere eine unmittelbare Antwort des UN-Sicherheitsrates, sagte Bush. «Einmal mehr hat Nordkorea dem Willen der internationalen Gemeinschaft getrotzt, und die internationale Gemeinschaft wird darauf reagieren», sagte Bush. Die USA wollten jedoch zunächst nicht bestätigten, dass tatsächlich ein Atomsprengsatz gezündet wurde. Das Weisse Haus erklärte lediglich, es habe ein «seismisches Ereignis» in einem möglichen nordkoreanischen Atomtestgelände gegeben.
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