Als richtig harmlos konnte man die Horror-Clowns, die derzeit in Städten weltweit die Strassen unsicher machen, nie bezeichnen. Doch jetzt droht das Phänomen aus den Fugen zu geraten. Es häufen sich Berichte, wonach die Clowns mit Waffen Jagd auf ihre Opfer machen.
Im australischen Perth im warnte die Polizei vor Clowns mit Macheten, Kettensägen oder Schlagstöcken – mehr als 20 Vorstädte wurden von ihnen heimgesucht.
Im englischen Chester-le-Street lauerte ein Mann mit angemaltem Gesicht und einem Messer einer Gruppe von Schülern auf und verfolgte sie bis zur Schule. Die Kinder im Alter von 11 und 12 Jahren kamen mit einem Schock davon, berichtet der «Guardian».
Streich geht ins Auge
Die aktuelle Welle hat in den USA begonnen und ist nach Australien und England übergeschwappt. Dort wurde gestern erstmals ein 18-Jähriger verhaftet und mit 90 Pfund (110 Franken) gebüsst, weil er sich als Clown verkleidet und Schülern aufgelauert.
In erster Linie soll es darum gehen, Leute zu erschrecken. Doch wo liegt die Grenze? In Texas zeigt ein Überwachungsvideo, wie ein Mann im Clown-Kostüm mit einem Messer um zwei Uhr morgens versucht, in ein Haus einzubrechen. Es gelingt ihm nicht. «Ich bin sicher, ich wäre nicht mehr am Leben, wenn es ihm gelungen wäre», sagt der Hausbesitzer, der das Video auf Liveleaks hochgeladen hat.
Für den Youtuber Ashley Symes ging der Streich sprichwörtlich ins Auge: Als Clown verkleidet will er im englischen Chatham zwei Typen erschrecken. Einer geht auf Angriff über, statt zu flüchten – und schlägt dem Clown ins Gesicht. «Es ist nur ein Streich», ruft Symes Kumpel, der am Filmen ist – doch es ist zu spät: Der Clown liegt mit blutverschmiertem Gesicht auf dem Boden.
In den USA zieht das Phänomen so weite Kreise, dass McDonald's sein Maskottchen Ronald McDonald aus dem Verkehr zieht. Die Fastfood-Kette teilte am Dienstag mit, Ronald werde in Zukunft zurückhaltender auftreten. Grund sei das «aktuelle Klima» nach den verstörenden Clown-Auftritten. (rey)