Bei einem Angriff auf einen US-Konvoi sind im Südosten Nigerias am Dienstag vier Menschen getötet und drei weitere entführt worden. «In dem Konvoi war kein US-Bürger», sagte Ikenga Tochukwu, Sprecher der nigerianischen Polizei. Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats des Weissen Hauses, John Kirby, bestätigte in Washington, ein aus mehreren Fahrzeugen bestehender US-Konvoi sei angegriffen worden. Auch das US-Aussenministerium bestätigte die Attacke.
Tochukwu zufolge töteten die bewaffneten Angreifer zwei Polizisten und zwei Mitarbeiter des US-Konsulats, bevor sie deren Fahrzeug in Brand setzten. Zudem hätten sie zwei Polizisten und einen Fahrer entführt. Der Angriff wurde demnach im Bezirk Ogbaru im Bundesstaat Anambra verübt. Am Dienstagabend lief eine Rettungs- und Befreiungsaktion.
Unruhiger Südosten des Landes
Im Südosten Nigerias sind mehrere Separatistengruppen aktiv, die zuletzt ihre Angriffe verstärkt haben, wobei sie normalerweise Polizisten und Regierungsgebäude ins Visier nehmen. Die Behörden machen für die Angriffe die Gruppe Indigenous People of Biafra (Indigenes Volk von Biafra, IPOB) oder deren bewaffneten Arm ESN verantwortlich. Die IPOB, die für einen eigenständigen Staat für die ethnische Gruppe der Igbo kämpft, weist die Vorwürfe zurück.
1967 hatte die einseitige Ausrufung einer unabhängigen Republik Biafra durch abtrünnige Armeeoffiziere von der Volksgruppe der Igbo einen 30 Monate währenden Bürgerkrieg ausgelöst. Durch den Konflikt und seine Folgen starben mehr als eine Million Menschen, zumeist Igbos. (SDA)