Keine rasche Hilfe für 582'000 Rohingya-Flüchtlinge
Amnesty spricht «Verbrechen gegen die Menschlichkeit»

Die Menschenrechts-Organisation Amnesty hat am Mittwoch einen Bericht publiziert, in dem sie die Verfolgung der Rohingya als «Verbrechen gegen die Menschlichkeit» kritisiert.
Publiziert: 18.10.2017 um 07:11 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:10 Uhr
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Amnesty International stellte Luftbilder zur Verfügung, die den Ausmass der Zerstörung aufzeigen.
Foto: Zvg

Die Menschenrechts-Organisation Amnesty International hat am Mittwoch einen Bericht publiziert, in der sie sich mit scharfen Worten zur Krise in Myanmar äussert. Amnesty schreibt, dass es neue Beweise gebe, dass es eine «systematische Terrorkampagne» gegen die muslimische Volksgruppe Rohingya gebe.

Im Bericht ist weiter die Rede von Vertreibungen, Massaker und Vergewaltigungen – ein eigentliches «Verbrechen gegen die Menschlichtkeit», so Amnesty weiter.

Auf rasche Hilfe können die Rohingyas derweil nicht hoffen: Ein ranghoher UNO-Vertreter ist beim Versuch gescheitert, eine sichere Rückkehr der Rohingya-Flüchtlinge nach Myanmar zu erwirken und Helfern Zugang zur Rakhine-Provinz zu verschaffen. Mittlerweile befinden sich 582'000 Flüchtlinge aus Myanmar im benachbarten Bangladesch.

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Seit August sind mehr als 410'000 Rohingyas über die Grenze von Myanmar nach Bangladesch geflohen.
Foto: AFP

UNO-Untergeneralsekretär Jeffrey Feltman kehrte am Dienstag von einem fünftägigen Besuch in der Region zurück. Dabei sprach er mit Aung San Suu Kyi, die de facto die Regierung Myanmars führt, sowie den Oberbefehlshaber der Armee des Landes, General Min Aung Hlaing. Zusagen machte die Regierung bei dem Besuch aber nicht.

Luftbilder von zerstörten Dörfer

Von Feltmans Besuch habe man sich keine «schnellen Erfolge» erhofft, sagte ein UNO-Sprecher. Die Diskussionen der UNO mit Myanmar dauerten an.

Feltman inspizierte während seines Besuch auch Dutzende verbrannte und zerstörte Dörfer in der Rakhine-Provinz aus der Luft. Dort hatte Ende August eine neue Gewaltwelle begonnen, nachdem militante Rohingya Sicherheitskräfte Myanmars überfallen hatten.

Die Regierung betrachtet die überwiegend muslimischen Rohingya als illegale Einwanderer. Sie verweigert ihnen die Staatsbürgerschaft, obwohl viele von ihnen seit Generationen in dem überwiegend buddhistischen Land leben. (SDA)

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