Keine Glückwünsche für Erdogan
Darum gratuliert Aussenminister Burkhalter nicht

Trump gratuliert Erdogan zur gewonnenen Abstimmung über die Verfassungsreform. Von Aussenminister Burkhalter gibts keine Glückwünsche. Dies sei nicht die gängige Praxis, heisst es im Aussendepartement.
Publiziert: 18.04.2017 um 12:33 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:15 Uhr
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US-Präsident Donald Trump gratulierte Erdogan zur gewonnenen Abstimmung über die  Verfassungsreform.
Foto: Alex Brandon

Der Schweizer Aussenminister Burkhalter gibt sich weiterhin diplomatisch gegenüber der Türkei. «Gemäss gängiger Praxis pflegt der Bundesrat ausländischen Regierungsvertretern zu Wahlen und nicht zum Ausgang von Abstimmungen zu gratulieren», heisst es aus seinem Departement. Also weder Rüge noch Glückwünsche an Erdogan seitens der offiziellen Schweiz.

Trump gratuliert Erdogan

Weniger zurückhaltend gibt sich US-Präsident Donald Trump. Obwohl sein Sprecher Sean Spicer sich zuvor noch diskret zum umstrittenen Ausgang des Referendums geäussert hatte, hat Trump am Montag, gemäss dem Weissen Haus, dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan persönlich per Telefon gratuliert.

Kritischer beurteilt die EU das Resultat. Die EU-Aussenbeauftragte Federica Mogherini liess mitteilen, man warte noch auf die Bewertung der internationalen Wahlbeobachter im Hinblick auf angebliche Unregelmässigkeiten. Die Regierung in Ankara solle sich die Bedenken und Empfehlungen des Europarates jedoch zu Herzen nehmen und sich bei der Umsetzung der Verfassungsreformen um die grösstmögliche nationale Einheit bemühen.

Österreich fordert Konsequenzen

Konsequenzen verlangt der österreichische Aussenminister Sebastian Kurz. Er plädiert für den Abbruch der EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei. Auch deutsche Politiker, wie die Linke Sahra Wagenknecht oder der Grüne Cem Özdemir fordern die Aussetzung der Beitrittsgespräche und Konsequenzen für die militärische Zusammenarbeit.

Von russischer Seite heisst es, man solle die Ergebnisse des Verfassungsreferendums in der Türkei achten. Es handle sich um eine souveräne Angelegenheit der Republik Türkei, so der Kremlsprecher Dmitri Peskow. «Wir denken, dass alle die Willensbekundung des türkischen Volkes achten sollten.» (thk/SDA)

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