Parler verschwindet aus App-Stores
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Nach Trumps Twitter-sperre:Parler verschwindet aus App-Stores

Kein Twitter-Ersatz für Trump
Parler wird von allen grossen Internetkonzernen blockiert

Nach Google hat auch Apple die in rechten Kreisen verbreitete Social-Media-App Parler aus seinem App-Store verbannt. Zudem sperrt Amazon seine Server für die App, die damit einen neuen Hosting-Anbieter braucht. Parler hätte Trumps neues Twitter werden können.
Publiziert: 10.01.2021 um 04:01 Uhr
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Aktualisiert: 10.01.2021 um 07:52 Uhr
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Nichts mit Parler als Twitter-Alternative für Donald Trump:
Foto: imago images

US-Präsident Donald Trump (74) muss schweigen. Das haben bereits Twitter, Facebook, Instagram und Snapchat entschieden, indem sie ihn von ihren Plattformen verbannten. Inzwischen hat auch Google die Social-Media-App Parler gesperrt, die in rechten Kreisen verbreitet ist und als mögliche Twitter-Alternative für Trump galt. Jetzt wird die App auch von Apple und Amazon, über dessen Server die App lief, blockiert. Damit dürfte Trump noch länger ganz ohne Stimme bleiben, zumal sich auch die führenden US-Medien seit Wochen davor hüten, dem US-Präsidenten und seinen Hasstiraden und Anschuldigen eine Plattform zu bieten.

Einen Tag nach dem Internetkonzern Google hat auch Apple die in rechten Kreisen verbreitete Social-Media-App Parler bis auf Weiteres aus seinem App-Store verbannt. Parler wurde in letzter Zeit mit Nachrichten überschwemmt, die Trump-Anhänger dazu ermutigten, am 19. Januar mit Waffen auf Washington D.C. zu marschieren, um die Amtseinsetzung des designierten Präsidenten Joe Biden (78) am 20. Januar zu sabotieren.

Die Plattform, hiess es in einer Nachricht von Apple an Parler, habe gegen die App-Store-Bedingungen verstossen. «Die Prozesse, die Parler eingerichtet hat, um die Verbreitung von gefährlichen und illegalen Inhalten zu moderieren oder zu verhindern, haben sich als unzureichend erwiesen», bemängelte Apple. Insbesondere habe man weiterhin direkte Gewaltandrohungen und Aufrufe zur Anstiftung zu gesetzwidrigen Handlungen gefunden, die gegen die Richtlinien verstiessen. Parler sei aus dem App Store entfernt worden, bis die Probleme gelöst seien.

Auch Amazon greift durch

Doch noch schlimmer ist für die App, dass auch Amazon den Stecker zieht, über dessen Server Parler bislang lief. Amazons Sperrung von Parlers Konto bedeutet, dass die App nach der am Sonntag in Kraft tretenden Sperre offline gehen wird - es sei denn, Parler findet einen anderen Hoster.

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Google hatte Parler bereits am Freitag den Riegel geschoben. Die Richtlinien von Google verlangten, hiess es, dass Apps mit nutzergenerierten Inhalten über eigene Richtlinien verfügten, um «ungeheuerliche Inhalte wie Beiträge, die zu Gewalt aufrufen, zu entfernen». Angesichts der anhaltenden und akuten Bedrohung der öffentlichen Sicherheit werde Parler nicht mehr bei Google Play verfügbar sein, bis diese Probleme behoben seien.

Der Geschäftsführer von Parler, John Matze (27), kritisierte auf seiner Plattform laut CNN, dass auch Apple Parler verbiete, «bis wir die freie Meinungsäusserung aufgeben, breite und invasive Richtlinien wie Twitter und Facebook einführen und wir eine Überwachungsplattform werden».

Weisses Haus habe «Nase voll von Zensur»

Parler beschreibt sich selbst als «unvoreingenommenes» Medium, das die Redefreiheit unterstützt und sich auf den Schutz der Rechte der Nutzer konzentriert. Es ist unter Unterstützern des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump verbreitet und gewann im Zuge der US-Wahl an Popularität hinzu. US-Medienberichten zufolge wurden die gewalttätigen Proteste von Trump-Anhängern am Mittwoch, die in der Erstürmung des Kapitols in Washington gipfelten, massgeblich über Apps wie Parler organisiert.

Personen in Trumps Umfeld hatten Parler immer wieder als Alternative zu Twitter oder Facebook beworben, die angeblich konservative Ansichten unterdrückten. Die Sprecherin des Weissen Hauses, Kayleigh McEnany (32), erklärte Ende Juni auf Twitter, sie habe sich ein Konto bei Parler eingerichtet, weil sie die Nase voll davon gehabt habe, dass Konservative auf diesen Plattformen «zensiert» würden. (kes/SDA)

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