Weder ist es ein Monster aus H.R. Gigers «Alien» noch sonst eine Gruselfigur aus einem Horrorstreifen. Es ist ein preisgekröntes Makrofoto von einer ganz gewöhnlichen Ameise.
Geschossen hat das Bild der litauische Fotograf Eugenijus Kavaliauskas. Ausgezeichnet wurde es bei Nikons diesjährigem Wettbewerb für Mikrofotografie, der «herausragende fotografische Leistungen unter dem Mikroskop würdigt».
Ein Gesicht, das nur eine Mutter lieben kann
Kavaliauskas holte sich mit dem spektakulären Bild zwar nicht den ersten Preis, aber unter 1300 eingereichten Fotos aus 72 Ländern reichte es noch zu einer besonderen Erwähnung. Nichtsdestotrotz verbreitete sich die Makro-Ameise wie ein Lauffeuer im Internet.
Kavaliauskas, der früher Vögel ablichtete und jetzt Insekten, verwendete reflektiertes Licht für die Nahaufnahme. Seine unretuschierte Ameise hat dunkelrote Augen und einen scheinbar wütenden Gesichtsausdruck. So ein Gesicht kann nur eine Mutter lieben.
Mit 14'000 beschriebenen und vermutlich 20'000 bis 30'000 Arten insgesamt stehen die Chancen jedoch gut, dass es auch weniger grimmige Ameisengesichter gibt. Ameisen sind wahre Superinsekten: Gut zehn Billiarden sollen von ihnen auf der Erde leben. Jedes Hundertste Tier ist eine Ameise. (kes)