Kein Leder, kein Pelz – trotzdem gehts tierisch ab
Hier gibts nur Vegi-Sex

Man kann es kaum glauben, aber in Portland (USA) gibt es tatsächlich ein veganes Striplokal - und es zieht jede Menge Kundschaft an. Das kann zu Eskalationen führen.
Publiziert: 03.12.2014 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.10.2018 um 15:42 Uhr
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Clubchef Johnny Diablo rief wegen aufgebrachter Gäste die Polizei.
Foto: ZVG
Von Guido Felder

Das Casa Diablo in Portland im US-Bundesstaat Oregon ist kein gewöhnlicher Stripschuppen. Keine der Tänzerinnen trägt heisses Leder, um den Gästen einzuheizen. Keinem Gast käme es in den Sinn, bei Heisshunger nach einem Hamburger zu verlangen. Im Casa Diablo herrschen strenge Sitten: Erlaubt ist nur, was vegan ist. Tierische Produkte, egal ob beim Essen oder den Dessous, sind streng verboten.

Gründer des Clubs ist Johnny Diablo, seit 28 Jahren überzeugter Veganer. «In Portland gibt es viele ökologisch denkende Menschen, die gerne bei einem veganen Snack schöne Frauen anschauen.» Auf der Speisekarte stehen Gerichte wie Gartensalat, Nachos, Chnoblibrot und Vegiburger mit Pilzen. Ein Flyer in der Garderobe weist die Girls an: «Bitte tragt keinen Pelz, keine Federn, keine Seide, keine Wolle und kein Leder auf der Bühne. Danke, eure Tiere.»

24 Mädchen erfreuen die Gäste korrekt vegan: In Lack, Nylon – oder nackt, wie Mutter Natur sie schuf.

Wer denkt, der Club laufe wegen solcher Vorschriften nicht, irrt. Vergangene Woche wurde Diablos Striplokal regelrecht überrannt, als er am Black Friday dem Schwarzen Freitag nach Thanksgiving, die Preise senkte. Der Ansturm war so gross, dass es Probleme gab: Als ein paar Hitzköpfe reklamierten, dass andere Gäste den Girls länger als die bezahlten zehn Minuten zuschauen durften, eskalierte die Situation. Es kam zu einer Massenschlägerei, bei der die Polizei schlichten musste. Drei Gäste wurden verletzt, 35 festgenommen.

Johnny Diablo ist sich solche Szenen in seinem Club nicht gewohnt. «So etwas hat es hier noch nie gegeben. Wir hatten erst einmal einen Zwischenfall, als ein betrunkener Gast seine Rechnung nicht bezahlen wollte, weil das Strumpfband eines Mädchen nicht Fair Trade war.»

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