Katastrophe abgewendet
Erste Rebellen ziehen sich aus Idlib zurück

Russland und die Türkei einigten sich auf eine demilitarisierte Zone um die syrische Provinz Idlib. Jetzt zeigen die Massnahmen Wirkung.
Publiziert: 30.09.2018 um 13:11 Uhr
|
Aktualisiert: 15.10.2018 um 01:28 Uhr
1/16
Die Rebellenhochburg Idlib kommt seit Wochen nicht zur Ruhe.
Foto: AP

In Nordsyrien hat eine erste Rebellengruppe mit dem Abzug begonnen. Sie verlasse die geplante entmilitarisierte Zone um die Provinz Idlib. Das teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag mit.

Um die Stadt Idlib im Nordwesten von Syrien soll bis zum 15. Oktober eine 15 bis 20 Kilometer breite entmilitarisierte Zone entstehen. Dies beschlossen die Türkei und Russland am 17. September (BLICK berichtete).

«Einheiten der Failak al-Scham al-Islami ziehen seit Sonntagmorgen mit ihren schweren Waffen, darunter Panzer und Geschütze, aus den südlichen Gebieten der Provinz Aleppo und den westlichen Vororten von Aleppo-Stadt ab», erklärte die Beobachtungsstelle.

Türkei hat Rebellen überzeugt

Der Beobachtungsstelle zufolge hatte die Türkei, die als Schutzmacht der Rebellen in der Region auftritt, die Aufständischen zu dem Rückzug bewegt. Die in Grossbritannien ansässige NGO bezieht ihre Angaben von Aktivisten vor Ort. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (64) hatte die Einrichtung der entmilitarisierten Zone in der Provinz Idlib mit Russlands Staatschef Wladimir Putin (65) vereinbart. Demnach sollen alle Dschihadisten aus der Zone abziehen und alle Rebellen dort ihre schweren Waffen abgeben. Anschliessend sollen die türkische Armee und die russische Militärpolizei die Zone überwachen.

Mit der Vereinbarung wurde eine syrisch-russische Militäroffensive auf Idlib vorerst abgewendet, die zu einer humanitären Katastrophe und einer neuen Fluchtwelle in die Türkei zu führen drohte. Es ist aber offen, ob sich alle Gruppen in der Provinz an die Vereinbarung halten werden. (SDA)

Krieg in Syrien

Seit 2011 tobt der syrische Bürgerkrieg zwischen dem Assad-Regime und verschiedenen Rebellen-Gruppen. Dort engagieren sich auch ausländische Mächte, allen voran Russland und die USA oder die Türkei.

Fast jede dritte weltweit verkaufte Waffe hatte in den vergangenen fünf Jahren einen Abnehmer im Nahen Osten. (Symbolbild)
Fast jede dritte weltweit verkaufte Waffe hatte in den vergangenen fünf Jahren einen Abnehmer im Nahen Osten. (Symbolbild)
KEYSTONE/AP/STR

Seit 2011 tobt der syrische Bürgerkrieg zwischen dem Assad-Regime und verschiedenen Rebellen-Gruppen. Dort engagieren sich auch ausländische Mächte, allen voran Russland und die USA oder die Türkei.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?