Segen für Homo-Paare
Vatikan kanzelt deutschen Reformprozess ab

In einer offiziellen Erklärung hat der Vatikan die deutschen Katholiken vor zu weitgehenden Reformen gewarnt.
Publiziert: 21.07.2022 um 16:19 Uhr
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Aktualisiert: 21.07.2022 um 16:20 Uhr
Papst Franziskus nimmt an einer Messe für die kongolesische Gemeinschaft im Petersdom teil. Foto: Evandro Inetti/ZUMA Press Wire/dpa
Foto: Evandro Inetti

«Der «Synodale Weg» in Deutschland ist nicht befugt, die Bischöfe und die Gläubigen zur Annahme neuer Formen der Leitung und neuer Ausrichtungen der Lehre und der Moral zu verpflichten», stellte der Heilige Stuhl in einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung klar. «Es wäre nicht zulässig, in den Diözesen vor einer auf Ebene der Universalkirche abgestimmten Übereinkunft neue amtliche Strukturen oder Lehren einzuführen, welche eine Verletzung der kirchlichen Gemeinschaft und eine Bedrohung der Einheit der Kirche darstellen würden.»

Der Vatikan lädt die deutschen Katholiken jedoch ein, ihre Vorstellungen in den derzeit ebenfalls laufenden synodalen Prozess der Weltkirche einzubringen. Diesen Prozess hat Papst Franziskus angestossen, wobei unklar ist, was genau das Ziel ist und ob damit irgendwelche konkreten Reformen beabsichtigt werden.

Reformen in vier Bereichen

Der 2019 begonnene Synodale Weg der Deutschen Bischofskonferenz und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken ist eine Konsequenz aus dem Missbrauchsskandal. Er strebt Reformen in vier Bereichen an: dies sind der Umgang mit Macht, die katholische Sexualmoral, die Position der Frauen und die verpflichtende Ehelosigkeit der Priester (Zölibat).

Zu den konkreten Erneuerungen, die angestrebt werden, gehören etwa ein Mitspracherecht der Gläubigen bei der Ernennung von Bischöfen, die Legitimierung des Segens für gleichgeschlechtliche Paare und das Diakonat der Frau, eine Vorstufe zum Priestertum. Papst Franziskus hatte sich schon mehrfach skeptisch zum Synodalen Weg geäussert.

(SDA)

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