Der Bericht wirkt verstörend und schockiert. Seit den 50er Jahren sollen sich einer kirchlichen Untersuchung zufolge in Frankreich rund 3000 Priester und Ordensleute an Kindern vergangen haben. Schätzungsweise 216 000 Kinder und Jugendliche sindseit den 1950er Jahren Opfer von sexueller Gewalt in der katholischen Kirche in Frankreich geworden. Zusammen mit den von der Kirche in Frankreich betriebenen Einrichtungen wird sogar von 330 000 Opfern ausgegangen.
Papst Franziskus hat tief betroffen auf einen Bericht über sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche in Frankreich reagiert. «Das ist ein Moment der Schande», sagte Franziskus am Mittwoch bei einer Generalaudienz im Vatikan. Das sei eine «beträchtliche» Zahl, sagte der Papst und sprach «den Opfern meine Trauer und meinen Schmerz aus für das Trauma, das sie erlitten haben. Aber auch meine Scham, die Scham von uns allen, meine Scham».
Bischofskonferenz kündigt Massnahmen an
Franziskus forderte die Bischöfe und Kirchenverantwortlichen in Frankreich dazu auf, alles zu unternehmen, damit sich solche Vorfälle nicht wiederholen und «damit die Kirche wieder ein sicheres Zuhause wird für alle»
Die französische Bischofskonferenz hat bereits Konsequenzen angekündigt. Auf der Sitzung der Kirchengremien im November sollten Massnahmen getroffen werden.
Die Kommission hatte in den vergangenen zweieinhalb Jahren Opfer und Angehörige befragt. Sie macht auch Vorschläge zur Entschädigung von Opfern.
Zahlreiche Fälle sind bereits verjährt und können nicht mehr vor Gericht gebracht werden. Der 2500 Seiten starke Bericht zeigt das Ausmass der Fälle in der katholischen Kirche und zieht Vergleiche zu sexuellen Übergriffen in anderen Institutionen wie Sportvereinen. (SDA/AFP)