Kaserne abgeriegelt
Sabotageverdacht an deutscher Kaserne und Nato-Stützpunkt

Der Nato-Stützpunkt Geilenkirchen und die Bundeswehr-Kaserne in Köln-Wahn wurden abgeriegelt. Es wird eine mögliche Trinkwasserkontamination geprüft.
Publiziert: 14.08.2024 um 15:23 Uhr
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Aktualisiert: 14.08.2024 um 17:06 Uhr
Soldaten an der Luftwaffen-Kaserne Köln-Wahn. Diese wurde wegen Sabotageverdachts vorerst geschlossen.
Foto: IMAGO/Chris Emil Janßen
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AFPAgence France Presse

Nach dem Bundeswehr-Standort Köln-Wahn ist auch der Nato-Stützpunkt im nordrhein-westfälischen Geilenkirchen einem Medienbericht zufolge wegen Sabotageverdachts abgeriegelt worden. Das berichtete die «Süddeutsche Zeitung» am Mittwoch. 

Ein Sprecher des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr bestätigte der Nachrichtenagentur AFP die Schliessung des Standorts in Geilenkirchen am Vormittag. Gründe hierfür nannte er nicht. Laut der Zeitung wird eine mögliche Kontamination des Trinkwassers geprüft.

Kein Einzelfall

Zuvor war am Mittwoch bereits die Kaserne der Bundeswehr in Köln-Wahn geschlossen worden. Es bestehe der Verdacht auf einen Eindringversuch und auf Sabotage, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin. Die Ermittlungsbehörden und der Staatsschutz seien eingeschaltet. Laut «Spiegel» könnte das Leitungswasser an dem Standort kontaminiert sein. In internen Mitteilungen seien die Soldatinnen und Soldaten sowie zivile Kräfte am Stützpunkt in Köln-Wahn dringlich dazu aufgerufen worden, keinesfalls Trinkwasser zu entnehmen.

Wie «Redaktionsnetzwerk Deutschland» aus Sicherheitskreisen erfahren haben soll, wurden bei Wasserproben «abnormale Werte» festgestellt. Zudem sollen fünf bis sechs Feuerwehrleute Vergiftungserscheinungen aufweisen. Es bestehe demnach der Verdacht auf eine Straftat gegen die Bundeswehr.

Beide betroffenen Standorte haben den Berichten zufolge eigene Wasserwerke. In Geilenkirchen sind unter anderem Awacs-Aufklärungsflugzeuge der Nato stationiert.

Offenbar verdächtige Person gesichtet

Nach bislang unbestätigten Informationen soll sich der Sabotageverdacht im Zusammenhang mit der Schliessung der Bundeswehr-Kaserne erhärtet haben, angeblich durch Aussagen einer festgenommenen Person, berichtet die «Süddeutsche Zeitung». Weiter heisst es in dem Bericht, eine unbekannte Person sei in der Nähe des Wasserwerks gesichtet worden. Diese sei aber geflüchtet. Eine zweite Person sei unterdessen festgenommen worden. Im Zaun der Kaserne sei zudem ein Loch entdeckt worden.

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