Seitdem häufen sich wieder Scharmützel entlang der Kontrolllinie, der De-facto-Grenze zwischen den beiden Ländern.
Nach «Waffenstillstandsverletzungen durch Indien» seien im pakistanisch-kontrollierten Teil von Kaschmir drei Zivilisten ums Leben gekommen, schrieb der Armeesprecher Asif Ghafoor am Dienstagabend auf Twitter. Unter den Getöteten sei ein siebenjähriger Junge. Als Reaktion auf die Waffenstillstandsverletzungen habe Pakistan auf indische Posten gezielt. Dabei seien mindestens sechs indische Soldaten getötet worden.
Indien und Pakistan beschuldigen sich gegenseitig
Von der indischen Armee und lokalen Medien allerdings hiess es am Dienstag, ein indischer Soldat sei nach Beschuss aus Pakistan getötet und vier Militärangehörige seien verletzt worden.
Seit Donnerstag waren nach Angaben aus Islamabad insgesamt mindestens elf Soldaten und Zivilisten im pakistanischen Teil Kaschmirs durch Beschuss aus Indien getötet worden.
Warum entzieht Indienn Kaschmir den Sonderstatus?
Mit der Neuregelung will Neu Delhi das hauptsächlich von Muslimen bewohnte Gebiet stärker in das mehrheitlich hinduistische Indien integrieren. Bisher hatte die Region unter anderem eine eigene Verfassung und weitgehende politische Kompetenzen.
Viele Kaschmirer sind gegen die Neuregelung. Aus Sorge vor Protesten hatte die Regierung mehrere Zehntausend Soldaten in die bereits militarisierte Grenzregion zu Pakistan geschickt.
Pakistan beansprucht das Gebiet ebenfalls und bezeichnete die Abschaffung des Status als «illegal». Seit der Unabhängigkeit des früheren Britisch-Indien und der Trennung in Indien und Pakistan im Jahr 1947 haben die beiden Länder bereits zwei Kriege um Kaschmir geführt.
Pakistan hatte erklärt, es wolle diplomatisch gegen die Abschaffung des Sonderstatus vorgehen und das Thema in allen globalen Foren ansprechen. Am Dienstag sagte Aussenminister Shah Mehmood Qureshi, Islamabad wolle sich nach dem Uno-Sicherheitsrat nun auch an den Internationalen Gerichtshof in Den Haag wenden. (SDA)
Der wiederaufgeflammte Konflikt um die Region Kaschmir an der indisch-pakistanischen Grenze reicht bis zur Unabhängigkeit des ehemaligen Britisch-Indien und der damit einhergehenden Abspaltung Pakistans im August 1947 zurück.
- Zweimal, 1947 und 1965, führten Indien und Pakistan Kriege um die mehrheitlich muslimische Region. 1949 wurde Kaschmir von der Uno zwischen beiden Staaten aufgeteilt - beide beanspruchen die Region aber weiterhin zur Gänze.
- 1999 standen die verfeindeten Atommächte am Rande eines dritten Krieges. Damals setzten sich vor allem die USA und die Uno für ein Ende der sechs Wochen dauernden Kämpfe ein, um einen Atomkrieg zu verhindern.
- Indien wirft dem benachbarten Erzrivalen Pakistan Terrorunterstützung vor. An der De-Facto-Grenze kommt es immer wieder zu Gefechten zwischen pakistanischen und indischen Einheiten.
- Auch Anschläge gibt es in der Region häufig. Seit 1989 kämpfen mehrere muslimische Rebellengruppen teils für die Unabhängigkeit Kaschmirs, teils für den Anschluss der Region an Pakistan. (SDA)
Der wiederaufgeflammte Konflikt um die Region Kaschmir an der indisch-pakistanischen Grenze reicht bis zur Unabhängigkeit des ehemaligen Britisch-Indien und der damit einhergehenden Abspaltung Pakistans im August 1947 zurück.
- Zweimal, 1947 und 1965, führten Indien und Pakistan Kriege um die mehrheitlich muslimische Region. 1949 wurde Kaschmir von der Uno zwischen beiden Staaten aufgeteilt - beide beanspruchen die Region aber weiterhin zur Gänze.
- 1999 standen die verfeindeten Atommächte am Rande eines dritten Krieges. Damals setzten sich vor allem die USA und die Uno für ein Ende der sechs Wochen dauernden Kämpfe ein, um einen Atomkrieg zu verhindern.
- Indien wirft dem benachbarten Erzrivalen Pakistan Terrorunterstützung vor. An der De-Facto-Grenze kommt es immer wieder zu Gefechten zwischen pakistanischen und indischen Einheiten.
- Auch Anschläge gibt es in der Region häufig. Seit 1989 kämpfen mehrere muslimische Rebellengruppen teils für die Unabhängigkeit Kaschmirs, teils für den Anschluss der Region an Pakistan. (SDA)