Karte von gehackten «Ashley Madison»-Daten zeigt jede Gemeinde
Hier wohnen die Fremdgeher

Die gehackten «Ashley Madison»-Daten sind frei im Netz verfügbar. Eine Karte zeigt an, wie viele potenzielle Fremdgeher in ihrer Gemeinde wohnen. Aber Achtung: Die Karte ist mit Vorsicht zu geniessen.
Publiziert: 21.08.2015 um 13:09 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:04 Uhr
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Von Kathia Baltisberger

Die Hacker vom «Impact Team» haben einen neuen Satz von Ashley-Madison-Daten veröffentlicht. Das Paket sei etwa 20 Gigabyte gross und somit etwa doppelt so umfangreich wie die am Dienstag veröffentlichten Daten.

Die Daten enthalten offenbar alle Geschäftsmails des Portalchefs Noel Biderman sowie Quellcodes für alle Internetseiten, mobile Anwendungen und andere Informationen über Ashley Madison.

Auf dem Blog «Teconologica» wurde jetzt eine Karte publiziert, die genau aufzeigen soll, wo die Ashley-Madison-User zu Hause sind. Weltweit betrachtet gibt es vor allem User in den USA, Europa, Indien, Brasilien und Australien.

Zoomt man näher ran, kann man jedes kleine Dörfchen anklicken. So gibt es in Trubschachen BE 18 User. In Dübendorf ZH sind es 1005.

Karte ist mit Vorsicht zu geniessen

Doch die Karte ist mit Vorsicht zu geniessen. Die Zürcher Internet-Sicherheitsfirma Scip hat die Daten ebenfalls analysiert. Sie kamen in einer ersten Analyse zum Schluss, dass 56'000 der bei Ashley Madison registrierten Email-Adressen auf .ch enden. 19 sogar auf @admin.ch – es handelt sich um Bundesangestellte (Blick.ch berichtete).

Die Sicherheitsexperten konnten zunächst nicht nachvollziehen, wie diese Zahlen zustande gekommen sind. «Für gewisse Bereiche sind sie extrem hoch und lassen sich nicht mit den uns bekannten Mailadressen und Transaktionsdaten abgleichen», sagt Marc Ruef, Mitinhaber von Scip, zu Blick.ch.

Genauere Abklärungen ergaben, dass die Abweichungen teilweise Absicht seien, um die Personen in kleinen Dörfern zu schützen. «Zum Teil sind sie aber auch auf technische Einschränkungen bei deren Analyse zurückzuführen», sagt Ruef.

Schweizer bezahlen 600'000 Franken für Ashely Madison

Scip hat eine eigene Auswertung zur Aufteilung von Schweizer Benutzern pro Kanton erstellt (siehe Box). So kommen fast 28 Prozent der Schweizer Nutzer aus dem Kanton Zürich. Die wenigsten User kommen aus Appenzell Innerrhoden. «Diese Auswertung basiert auf den Transaktionsdaten der Kreditkarteninformationen und ist daher exakt», sagt Ruef. 

Interessant: Die Zürcher Firma konnte auch ausrechnen, wie viel Schweizer Ashley-Madison-Kunden insgesamt für das Fremdgehportal hinblätterten. «Den Gesamtumsatz in der Schweiz konnten wir auf über 600'000 Franken beziffern», so Ruef.

KantonAnteil an Schweizer AM-Kunden
ZH27.9 %
BE9.6 %
VD9.6 %
AG8.5 %
GE8.5 %
SG4.8 %
LU4.0 %
TI3.1 %
SZ3.0 %
FR2.7 %
ZG2.5 %
BS2.4 %
SO2.2 %
TG2.2 %
BL2.1 %
VS1.7 %
SH1.0 %
GR0.9 %
NE0.7 %
NW0.5 %
GL0.4 %
OW0.4 %
JU0.3 %
UR0.2 %
AR0.2 %
AI0.1 %
Unbekannt0.2 %
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