Kaoru (9 Monate) verlor Eltern bei Unfall
Solidarität mit dem kleinen Vollwaisen ist riesig

Bei einem tragischen Autounfall auf den Philippinen starben am Dienstag die Baslerin Sabine N. und ihr Mann Robert. Der neun Monate alte Sohn Kaoru überlebte wie durch ein Wunder. Im Spital ringt er nun um sein Leben.
Publiziert: 25.05.2018 um 19:50 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 16:47 Uhr
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Die Angehörigen von Kaorus verstorbenen Vater besuchen den Jungen im Spital.
Foto: zVg
Helena Schmid

Die Familienferien auf den Philippinen nahmen für die dreiköpfige Familie von Baslerin Sabine N.* (†34) ein tragisches Ende. Auf der Autobahn bei Naga City, südlich der Hauptstadt Manila, krachte ihr schwarzer PKW mit zwei Reisebussen zusammen (BLICK berichtete). Ihr kleiner Sohn Kaoru* (9 Monate) wird aus dem Wagen geschleudert, prallt auf den Asphalt.

Vater Robert* verstirbt noch an der Unfallstelle, Sabine N. später im Spital. Von einem Moment auf den nächsten hat der alte Bub beide Eltern verloren – ist Vollwaise.

«Wir sind fassungslos, aber der Kleine braucht uns»

Eigentlich wollten die drei Roberts Familie besuchen. Der gebürtige Philippiner stammt aus der Hauptstadt Manila. Nachdem die philippinischen Verwandten von dem Unglück hören, fahren sie sofort ins Spital. «Wir konnten kaum fassen, was da passiert war. Aber der Kleine brauchte uns», sagt seine Tante (28) zu BLICK.

Es folgten bange Stunden. Zwar kam Kaoru noch mit einem Beinbruch davon, doch verweigerte er sein Fläschchen, wollte lieber gestillt werden. Mithilfe der lokalen Medien suchte die Familie verzweifelt nach Muttermilch. Schliesslich die Erleichterung: Eine Verwandte des Verstorbenen reiste an und konnte den Jungen stillen.

Kaoru kämpft derweil mit Lungeninfektion

In der Nacht auf Freitag wurde Kaoru schliesslich am Bein operiert. «Die Operation war erfolgreich», berichtet die Tante. Doch die Strapazen der vergangenen Tage haben seinen Körper geschwächt. «Kaoru kämpft noch mit einer Lungenentzündung. Es ist schwer, ihn so zu sehen, aber wir hoffen auf das Beste», so die Tante.

Vor Ort sei die Solidarität mit dem Waisenjungen gross. «Viele Menschen hier haben Kleider oder Windeln gespendet. Wir sind dankbar.» Trotzdem seien sie weiterhin auf Hilfe angewiesen.

Vor ihrem Tod lebten Sabine N. und Robert mit Baby Kaoru in Thailand. Die Schweizerin arbeitete dort als Tourguide. Bei ihren Mitarbeitern sitzt der Schock tief. Man könne nicht glauben, dass sie tot sei, sie sei ein so fröhlicher Mensch gewesen, heisst es an ihrem Arbeitsort. Die Schweizer Verwandten der jungen Frau sind laut Angaben der Cousine derzeit auf dem Weg in die Philippinen. 

* Namen geändert

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